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Ende der DDR Das Mauerfall-Versehen - „... ist das sofort, unverzüglich“

Großer Plan, Irrtum, Sabotage oder Zufall? Als SED-Politbüromitglied Günter Schabowski nuschelnd den Mauerfall verkündet, erschüttert ein kleiner Zettel die ganze Welt.

Von Steffen Könau 09.11.2024, 11:00
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 strömen die Menschen über einen Grenzübergang nach West-Berlin.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 strömen die Menschen über einen Grenzübergang nach West-Berlin. dpa

Halle/MZ. - Gregor Gysi ist nur rein zufällig im Haus des Zentralkomitees der SED, als der erste Entwurf des Reisegesetzes auf dem Tisch von Günter Schabowski landet, einem der Politbüromitglieder, die im Oktober 1989 die Absetzung Erich Honeckers betrieben hatten. Schabowski verspricht sich von den neuen Regeln einen Befreiungsschlag. Die Menschen in der DDR sollen wieder Zutrauen zur Führung fassen. Egon Krenz, der Honecker-Nachfolger, dem das Volk bei der ersten offiziell genehmigten nichtstaatlichen großen Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz mit Misstrauen begegnet war, hofft, die Bürgerinnen und Bürger mit der Reisefreiheit für sich und seine „Wende“ zu gewinnen.