Chemnitz Chemnitz: Karl-Marx-Kopf doch nicht der größte

Chemnitz/dpa. - Sie ging jahrelang davon aus, dass es sich beiihrem Karl-Marx-Monument um die größte Porträtbüste der Welt handelt.Angesprochen auf den nach offiziellen Angaben 7,70 Meter hohen und 42Tonnen schweren Lenin-Kopf im russischen Ulan Ude, erklärte dieStadtverwaltung nun der Nachrichtenagentur dpa, diesen Daten leidernichts entgegen setzen zu können. «Aber auf jeden Fall gehen wir inChemnitz davon aus, dass der Marx-Kopf in Chemnitz die am meistenfotografierte Porträtbüste ist», hieß es lediglich.
Der von den Chemnitzern liebevoll-spöttisch genannte «Nischel»kommt auf eine Gesichtshöhe von 7,10 Metern und etwa 40 TonnenGewicht - das sind 60 Zentimeter und zwei Tonnen weniger als der 1971errichtete Lenin-Kopf. Die Nachricht vom Verlust des Superlativs kamgerade noch pünktlich zum 40-jährigen Bestehen: Am 9. Oktober 1971war das Monument im Beisein der damaligen DDR-Führungsspitze enthülltworden.
Chemnitz war 18 Jahre zuvor in Karl-Marx-Stadt umbenannt worden.Im April 1990, kurz nach der Wende, entschieden sich die Einwohnermehrheitlich für die Rückbenennung. Ein Abriss des von Bildhauer LewKerbel (1917-2003) entworfenen Bronze-Denkmals stand hingegen nieernsthaft zur Debatte. Eine Feier des Jubiläums am Sonntag ist nichtgeplant.