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Café Amsterdam in Magdeburg Café Amsterdam in Magdeburg: Landeshauptstadt lockt mit exotischer Küche

Von iris stein 15.06.2015, 06:41
Jörg Schneider, Chef des Amsterdam, hat Barkeeper von der Pike auf gelernt. Links ein „Moment of Happiness“ im Glas.
Jörg Schneider, Chef des Amsterdam, hat Barkeeper von der Pike auf gelernt. Links ein „Moment of Happiness“ im Glas. andreas stedtler Lizenz

Magdeburg - Ein Einkaufsbummel, ein Diensttermin, ein Kurzaufenthalt - dann soll es eine Pause sein. Ein Innehalten, Erholung, erbaulich im besten Falle. Wohin in Magdeburg zur Mittagsstunde? Die Angebote sind so zahlreich wie verlockend, doch irgendwann gab es da mal diese Empfehlung, es im Café Amsterdam zu versuchen. Das führt im Namen auch das Wort Restaurant und macht an einer belebten Straßenkreuzung bereits von außen einen guten Eindruck.

Die ersten Besucher beleben den sonnigen Freisitz, ebenso ist innen kurz nach Öffnung der eine oder andere Tisch besetzt. Das bringt die Serviererin bereits in der ersten Stunde ihres Arbeitstages sichtlich aus der Fassung, so dass wir schon die Segel streichen wollen. Wer kommt auch auf die Idee zum Mittagssnack Softdrinks bestellen zu wollen?

Aber die Tageskarte klingt zu verlockend. Die Dame vom Service verspricht, alles zu versuchen und so gibt es zunächst Jakobsmuscheln in Vanille-Öl an asiatischem Spargel-Erdbeer-Salat (13,90 Euro), Tarte vom grünen und weißen Spargel an Salatbouquet (8,90 Euro), Tomatensuppe mit Grana Padano (5,50 Euro) und Schweinefilet auf Rhabarber-Zwiebelgemüse mit vanillisierten Polentatalern und Austernsauce (15,90 Euro). Das ist ein Feuerwerk an Aromen und um es ganz kurz zu sagen: ein mehr als gelungenes Feuerwerk.

Appetit auf mehr

Die Jakobsmuscheln gebräunt und doch saftig (das muss man erst mal hinbekommen), der Spargel-Erdbeer-Salat eine frische Überraschung, das Edelgemüse in der Tarte mit Biss und aromatisch, die Tomatensuppe ohne Fehl und Tadel und das Schweinefilet mit seinen eigenwilligen Ergänzungen ein Erlebnis und ein Gedicht.

Darüber hinaus bietet die Karte noch weiteres, sehr Überraschendes und Ungewöhnliches. Beispielsweise Rucola-Limonensauce zur Pasta, oder Kürbiskernkrokant zur Hähnchenbrust oder cremigen Couscous mit gerösteten Mandeln und Granatapfelkernen, dazu Dattel-Buttersauce und Victoriabarschfilet. Die exotisch-asiatisch-mediterrane Ausrichtung macht Appetit auf mehr und wäre damit allein schon ein Grund, sich das Amsterdam auch für einen nächsten Besuch vorzumerken.

Lob auf die Cocktails

Allein, es gibt noch eine Zugabe. Während die Speisen schon serviert sind, trifft - alarmiert von der Kellnerin - der Barkeeper ein, der gleichzeitig Chef des Ganzen ist, und macht sich an die Softdrinks, die eigentlich der Aperitif für unser Essen sein sollten. Und Jörg Schneider hat sein Handwerk bestens gelernt, das wird beim ersten Schluck deutlich. Wer bisher glaubte, Softdrinks seien bunt und süß, der wird hier eines Besseren belehrt. Schon die Beschreibungen in der Karte klingen verlockend (und vor allem so, dass man sich wirklich etwas darunter vorstellen kann), die kredenzten „Es geht auch ohne“ und „Green Garden“ (je 6,20 Euro) schmecken jedenfalls einfach toll. Dafür sorgen beispielsweise frisches Zitronengras, Kokossirup und Ingwerlimonade oder auch Minze, Gurke, Holunderblütensirup und Tonic - was nur ein kleiner Teil der jeweiligen Zutaten ist. Das verlangt nach einer zweiten Runde, diesmal aber „mit“. Ein Créme Brûlée Martini (7,50 Euro) aber lässt sich nicht beschreiben, denn muss man probieren. Nur so viel sei verraten: Es braucht gehörig Beherrschung, nicht auch noch das Glas auszulecken. (mz)

Amsterdam liegt an einer Straßenkreuzung in Magdeburg.
Amsterdam liegt an einer Straßenkreuzung in Magdeburg.
andreas stedtler Lizenz