Tanzen unter Vorbehalt Wie planen die Schulen in diesem Jahr die Abi-Feiern?
Die Abiturienten hoffen, dass sie trotz Corona-Pandemie auf einem Ball feiern können. Was die Schulen für die Abschlussjahrgänge geplant haben.
Weissenfels - Monatelang keine Partys, aber dafür wochenlanges Büffeln für das Abitur, und immer mal zwischendurch die Frage, ob es sich lohnen wird, Festkleidung zu kaufen oder nicht. Mit hoffnungsvollem Blick schauen die Abiturienten in Weißenfels und Umgebung derzeit auf die Lockerungen in der Pandemie und darauf, dass ihnen doch noch irgendwie ein würdevoller Abschied aus der Schulzeit ermöglicht werden kann. Vielleicht sogar mit einem Ball? Und in der Tat: In den Schubladen der Schulen liegen bereits Konzepte für Zeugnisübergabe und Feierlichkeiten.
„Auf jeden Fall gibt es eine Feierstunde für die zwei Abschlussklassen der Sekundarschule und die Abiturklasse und diese findet im Park vor dem Schloss statt.“ Das teilt der stellvertretende Schulleiter der Freien Gesamtschule Gustav-Adolf in Lützen, Klaus-Dieter Hinz, mit. Das wurde im vergangenen Jahr schon mit den Zehntklässern so gehandhabt und das fanden alle Beteiligten super, sagt er. In diesem Jahr gibt es in der Schule zum ersten Mal sogar eine Abiturklasse. Wenn, dann würde für sie der Ball am 9. Juli stattfinden und dafür sei in Spergau auch eine Lokalität reserviert, teilt Hinz mit. Die Planung der Feinheiten liegen aber zurzeit auf Eis. Die 14 Abiturienten konzentrieren sich auf ihre Prüfungen. Frühestens nach dem 21. Juni haben sie wieder den Kopf für andere Angelegenheiten frei. An diesem Tag enden die Prüfungen. Grundsätzlich obliege diese Veranstaltung zwar den Schülern und Eltern, der Trägerverein helfe aber mit einer Geldspende.
„Alles steht bis dahin in den Sternen der Corona-Verordnung“
Im Weißenfelser Goethegymnasium werden den 70 Abiturienten am 9. Juli in drei Durchgängen die Zeugnisse übergeben. In der Aula sind maximal hundert Personen erlaubt, sagt Schulleiter Jürgen Mannke. Im Freien wollte er die Veranstaltung nicht abhalten, weil es in der Aula einfach würdevoller sei, sagt er. Als Rahmenprogramm tritt das Doppelquartett der Schule auf. Mannke selber wird jeweils drei Reden halten. Die sind dieses Jahr nicht sehr lang, weil er über kulturelle und sportliche Erfolge nichts zu berichten hat. Es habe ja nichts stattgefunden, so der Schulleiter.
Für den Abiturball der Goethegymnasiasten sind zwei Szenarien geplant: Er könnte, solange es die Verordnung zulässt, im Kulturhaus gefeiert werden. Das Haus ist dafür auch schon reserviert und zwar für den 9. Juli. Wenn das nicht möglich ist, dann würde, wie schon 2020, die Festlichkeit in den September und auf den Schlosshof verlegt. „Aber alles steht bis dahin in den Sternen der Corona-Verordnung“, sagt Mannke.
„Der Raum ist sehr groß und von beiden Seiten aus durch Fenster sehr gut zu belüften“
Geplant sei bereits alles, aber es müsse geschaut werden, was dann genau möglich sein wird, sagt die stellvertretende Schulleiterin des Hohenmölsener Agricolagymnasiums, Ines Sengewald. So sollen Zeugnisübergabe und Abiturball für die 48 Schüler der zwölften Klassen im Bürgerhaus stattfinden. Die Zeugnisausgaben am 3. Juli sollen auf jeden Fall stattfinden, beim Ball müsse geschaut werden, wie viele Menschen sich gleichzeitig in einem Raum aufhalten dürfen. Dazu gebe es viele Gespräche und vor allem auch große Unterstützung durch die Kommune.
In Großkorbetha wird die feierliche Zeugnisübergabe am 8. Juli in der Mensa abgehalten. „Der Raum ist sehr groß und von beiden Seiten aus durch Fenster sehr gut zu belüften“, sagt Schulleiterin Katrin Breuer. So wurde es bereits 2020 gehandhabt, es sei gut gelaufen und außerdem bei den Schülern und ihren Gästen sehr gut angekommen. In dem großen Raum sei der Abstand gewährleistet, zusätzlich, so der aktuelle Stand, werden die Anwesenden Masken tragen. Jeder der 25 Abiturienten dürfe zwei Gäste mitbringen. Ein Live-Programm werde es nicht geben, dafür das Publikum mit Musik vom Band, mit Powerpoint-Präsentationen und Videos unterhalten. Für den Ball am 10. Juli - übrigens auch dort von Eltern und Schülern organisiert - sei Schumanns Garten angemietet worden. Unter welchen Bedingungen der Ball stattfinden könne, müsse abgewartet werden. (mz)