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Konstituierende Sitzung Aufsichtsrat der Meyer Werft nimmt Arbeit auf

Eine Bedingung für die Rettung der angeschlagenen Meyer Werft war die Gründung eines Aufsichtsrats. Schon bald muss sich das neue Gremium mit den Zahlen des Unternehmens befassen.

Von dpa 31.01.2025, 15:46
Künftig soll ein Aufsichtsrat die weitere Entwicklung der Meyer Werft überwachen.
Künftig soll ein Aufsichtsrat die weitere Entwicklung der Meyer Werft überwachen. Sina Schuldt/dpa

Papenburg - Auf der Meyer Werft in Papenburg ist der Aufsichtsrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Der designierte Vorsitzende Klaus Richter bezeichnete die Werft vor der Sitzung als eine „wirkliche Ikone der deutschen Industrie“. 

Die Bildung eines Aufsichtsrates, in dem auch Vertreter der Arbeitnehmerseite sitzen, gehörte zu den Bedingungen vom Land Niedersachsen und vom Bund für die Rettung des Unternehmens. Zur Gruppe der Meyer Werft gehört auch die Neptun Werft in Rostock.

Richter, der auch Sprecher des Vorstands der Diehl Gruppe ist und zuvor Führungspositionen bei Airbus und BMW hatte, sagte, das Unternehmen sei wegen des eingebrochenen Touristikmarktes in der Corona-Pandemie in die Krise gerutscht. „Ich finde es ganz ausgezeichnet, dass der Staat in so einer Situation einspringt“ und eine Perspektive eröffne. Er sei sicher, dass das Kreuzfahrtgeschäft wieder boomen werde, sagte Richter. 

Mehr als 5.000 Beschäftigte

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies wies auf die Einsetzung eines mitbestimmten Aufsichtsrates als Bedingung für die Rettung des Unternehmens hin. „Wir wollen die Struktur und Entwicklung dieser Werft mitgestalten“, sagte der SPD-Politiker. Für die IG Metall Küste sagte Bezirkssekretär Heiko Messerschmidt, dass auch die Perspektive der Beschäftigten in dem Aufsichtsrat berücksichtigt werde. 

Es gehe nicht nur um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Papenburg, sondern auch um die in Mecklenburg-Vorpommern in Rostock und Wismar. Es handele sich um einen Konzern mit mehr als 5.000 Beschäftigten, sagte Messerschmidt.

Nächste Sitzung im April

Das Land Niedersachsen und der Bund waren im vergangenen Jahr dem in einer existenziellen Krise steckenden Familienunternehmen zu Hilfe gekommen. Sie hatten jeweils 40 Prozent Anteile an dem Unternehmen erworben und zusätzlich Bürgschaften für Kredite von 2,6 Milliarden Euro übernommen. 

Die nächste Aufsichtsratssitzung werde wahrscheinlich Anfang April sein, sagte Lies. Dann werde sich das Gremium intensiv mit den Zahlen beschäftigen und Entscheidungen für Zukunftsprojekte treffen müssen, die Beschäftigung in Papenburg und Rostock sichere.