Wegen Mehrkosten Wetterzeube verlangt Miete für die Nutzung der Grundschule als Kita
Wetterzeube genehmigt der Verbandsgemeinde keine kostenlose Nutzung ihrer Schule für deren Kita. In dieser wiederum könnte ein Ärztehaus entstehen.
Wetterzeube/MZ - Ein Umzug der Kita „Waldameisen“ von ihrem jetzigen Standort in Wetterzeube in die unmittelbar benachbarte ehemalige Grundschule ist für die Verbandsgemeinde (VG) Droyßiger-Zeitzer Forst doch mit mehr Kosten verbunden, als ursprünglich gedacht. VG-Bürgermeister Uwe Kraneis (parteilos) hatte zuletzt noch verkündet, „dass ich mit Wetterzeubes Bürgermeister Frank Jacob übereingekommen bin, dass wir die Schule in diesem Jahr mietfrei nutzen können.“ Doch das war offenbar etwas zu voreilig.
Wetterzeube verlangt monatlich 333 Euro Miete für die Nutzung der Grundschule als Kita
Denn in seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Gemeinderat in Wetterzeube bei nur einer Enthaltung für einen monatlichen Mietzins von 333 Euro von August bis Dezember aus. Ein entsprechender Antrag kam von der CDU-Fraktion. „Und das ist noch ein Freundschaftspreis“, meinte Frank Jacob (Die Linke). Diesen hatte die Gemeinde von der Verbandsgemeinde auch verlangt, als die Kitas aus Kretzschau und Droyßig in Wetterzeube wegen Baumaßnahmen ein Übergangsquartier belegten.
Die CDU reichte noch einen weiteren Antrag nach, „damit gewährleistet wird, dass unsere Kitas in Wetterzeube und Haynsburg langfristig erhalten bleiben und uns nicht genauso weggenommen werden wie damals die Schule“, begründete Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Exler den Antrag. Der soll an die Parteigenossen in der Verbandsgemeinde weitergeleitet werden.
Mehrkosten durch Umbauarbeiten an dem Gebäude der Kita
„Es kann ja durchaus sein, dass uns die Kommunalaufsicht rügt, wenn wir unsere Schule mietfrei zur Verfügung stellen. Aber es wird die Verbandsgemeinde auch nicht in ein tieferes finanzielles Loch stürzen“, meinte Wetterzeubes Bürgermeister. Für Umbauarbeiten, vor allem im Sanitärbereich, hatte die VG bereits 10.000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Nun kommen noch 1.665 Euro für die Miete hinzu. 2022, wenn entsprechende Marktgutachten vorliegen, sollen die beiden Gebäude dann mit einem entsprechenden Werteausgleich getauscht werden. Auch bei diesem wird die Verbandsgemeinde mit einem höheren fünfstelligen, wenn nicht sogar sechsstelligen Betrag in die Tasche greifen müssen, wie Uwe Kraneis zuletzt im Bildungs- und Sozialausschuss mutmaßte.
Ärztehaus nur ein Vorschlag
„Aber auch wir haben ein Interesse an dem Wiedererwerb des Kita-Gebäudes. Denn so können wir es selber entwickeln und was daraus machen“, sagte Frank Jacob. So sei es zum Beispiel ideal für ein medizinisches Versorgungszentrum. „Wenn unsere derzeitige Ärztin in den Ruhestand geht, wissen wir ja nicht, ob sie bei der Praxis in ihrem Privathaus weiter Besucherverkehr haben möchte. Und um neue Ärzte auf das Land zu locken, muss man denen auch was anbieten“, so der Bürgermeister. Das gleiche gelte so auch für den ortsansässigen Zahnarzt.
„Ich halte das für eine gute Variante“, fand Michael Altendorf (Die Linke), „aber wie hoch werden denn die Kosten für den jährlichen Erhalt des Gebäudes sein, wenn wir niemanden finden?“ Frank Jacob erklärte, dass sowohl das Dach, als auch die Wände vor gar nicht langer Zeit energetisch saniert worden sind. „Und auch die Kläranlage, die beide Gebäude versorgt, ist auf dem neusten Stand der Technik. Da könnte also sofort jemand einziehen“, so der Bürgermeister. Ein Ärztehaus sei aber erstmal nur ein erster Vorschlag, weitere dürfen gerne gemacht und dann im Gemeinderat diskutiert werden.