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Weinbruderschaft Weinbruderschaft: Zum 65. das 25-Jährige

Von Albrecht Günther 23.01.2018, 09:45
Dieter Hanisch, Erster Bruderschaftsmeister (2.v.l.), erhält Glückwünsche von den Mitgliedern des Ältestenrates der Weinbruderschaft Saale-Unstrut Wolfgang Wiegandt (l.), Reinhard Glotze (r.) und Otto Brix.
Dieter Hanisch, Erster Bruderschaftsmeister (2.v.l.), erhält Glückwünsche von den Mitgliedern des Ältestenrates der Weinbruderschaft Saale-Unstrut Wolfgang Wiegandt (l.), Reinhard Glotze (r.) und Otto Brix. Albrecht Günther

Freyburg - Dieter Hanisch ist ein geselliger Mensch und in der Region kein Unbekannter. Groß war deshalb die Zahl der Gäste, die der Freyburger am Sonnabendabend zur Feier seines 65. Geburtstages im Schützenhaus der Jahnstadt begrüßen konnte. Verwandte, Freunde und ehemalige Kollegen gratulierten dem Zahnarzt, der bis zu seinem Ruhestand als Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt tätig war.

In der Schar der Gäste fiel ein Trio durch seine Optik auf: Otto Brix, Reinhard Glotze und Wolfgang Wiegandt hatten ihre blau-weiß-roten Roben der Weinbruderschaft Saale-Unstrut übergezogen, um zu einem weiteren Jubiläum zu gratulieren. Denn seit 25 Jahren fungiert Dieter Hanisch als Erster Bruderschaftsmeister des Vereins, der sich als „das Gewissen des Weinanbaugebietes Saale-Unstrut“ versteht.

Im Namen des aus fünf Mitgliedern bestehenden Ältestenrates der Bruderschaft überreichten sie Hanisch eine Urkunde und gaben ihm beste Wünsche mit auf den Weg: „Möge dir die Zukunft alles das bereithalten, was das Leben lebenswert macht: Glück, Wohlbefinden, Lebensfreude und die Gabe, alles Schöne zu genießen.“

Am 9. Januar 1993 war die Weinbruderschaft Saale-Unstrut gegründet worden. „Nach der Wende gab es Überlegungen, wie das hiesige Anbaugebiet gefördert und unterstützt werden kann, deshalb wurde damals die Bruderschaft ins Leben gerufen“, erinnert sich Reinhard Glotze, der inzwischen dem Ältestenrat angehört. „Initiator war Jürgen Worch, der mit Udo Lützkendorf und Dieter Hanisch die Gründung anregte“, so Glotze weiter. „Gemeinsam mit Wolfgang Wiegandt hat Hanisch dann als Erster Bruderschaftsmeister das Profil der Bruderschaft maßgeblich bestimmt.“

Diese versteht sich heute als „Verein weinverständigter Personen, die nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Interessen vertreten“. In die Weinbruderschaft kann deshalb jede „für die Weinkultur aufgeschlossene Person auf Antrag aufgenommen werden“. Höchstes Organ ist der Bruderrat mit dem Ersten Bruderschaftsmeister an der Spitze. Die Zahl der Mitglieder ist auf 111 Schwestern und Brüder begrenzt, denn auch Frauen können dem Verein angehören.

Fester Bestandteil des Jahresplanes ist die Exkursion in ein deutsches oder anderes europäisches Weinbaugebiet. „In diesem Jahr wird sie nach Franken und nach Würzburg führen“, kündigt Otto Brix an. Die Bruderschaft kehre damit thematisch in ihr Gründungsjahr zurück, „da uns Weinbrüder aus Franken 1993 bei der Gründung unseres Vereins mit ihrem Rat und ihren Erfahrungen zur Seite gestanden haben“, wie sich Wolfgang Wiegandt erinnert. Während der mehrtägigen Reise sollen alte Kontakte aufgefrischt und fränkischen Weine genossen werden.

Mittlerweile genießt die Saale-Unstrut-Bruderschaft hohes Ansehen auch in Sachen Weinkultur und in der Beurteilung der Rebsäfte, „so dass die Winzer, die wir besuchen, auf das fachliche Urteil gespannt sind“, so Glotze. Auch dies sei ein Verdienst des Ersten Bruderschaftsmeisters.

Ein weiterer besonderer Termin steht dann Mitte Juni an. In der Magdeburger Staatskanzlei verleiht die Bruderschaft ihre Preise für die von ihr verkosteten besten Jungweine. Diese Ehrung wird wechselweise im Beisein der Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts und Thüringens veranstaltet. So waren die Weinfreunde im vergangenen Jahr Gäste von Bodo Ramelow (Die Linke) in der Erfurter Staatskanzlei.