VfB Nessa VfB Nessa : Klassenerhalt in letzter Minute

Nessa - Gehofft, gebangt, gezittert und am Ende riesig gejubelt: Der Klassenerhalt des VfB Nessa in der Landesklasse hing bis zur letzten Minute des letzten Saisonspieltages am seidenen Faden. Noch schlimmer, die Schützlinge von Christian Sprafke konnten nicht mehr selbst aktiv eingreifen, da sie ihre 28 Punktspiele in der 15-köpfigen Staffel bereits absolviert hatten.
Sie benötigten von mindestens zwei Vereinen Schützenhilfe. Die drei hinter den Nessaern liegenden Teams, die SG Reußen (beim Fünften TSV Leuna), Rotation Halle (beim Spitzenreiter und Aufsteiger SSV Landsberg) sowie der BSC Laucha (bei der SG Buna Halle) hatten zumindest schwierige Auswärtsaufgaben zu lösen.
Augen auf die anderen Plätze
Die Nessaer waren an zwei der drei Spielorte selbst mit Vereinsmitgliedern präsent. Tobias Rummler, Tobias Hoppe und Florian Plum schauten sich das Duell zwischen Buna und Laucha an. Alexander Zeschmar, der nur einen Steinwurf entfernt vom Stadion wohnt, war in Leuna präsent.
„Da gab es von Alex gleich die Nachricht, dass der Schiedsrichter zu spät erschienen war und die Partie deswegen mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen wurde“, erzählte Teambetreuer Markus Hoppe, der mit einem Großteil der Mannschaft das Kreisklasse-Punktspiel der zweiten Mannschaft des VfB Nessa gegen den VfB Zeitz II verfolgte. Das 11:0-Schützenfest der Gastgeber interessierte jedoch nur am Rande.
Viel heißer waren die VfB-Kicker und ihre Fans auf die Zwischenmeldungen von den drei Plätzen in Landsberg, Halle und Leuna. Und da gab es zunächst schlechte Nachrichten von der Hallenser-Fraktion.
Jonas Hoffmann hatte den BSC Laucha in der 70. Minute mit 1:0 in Führung geschossen. Nun durften weder Reußen noch Rotation Halle gewinnen. Ausgerechnet bei der zu spät angepfiffenen Begegnung konnten die Nessaer zuerst aufatmen.
Zehn Minuten vor dem Abpfiff führte Leuna gegen Reußen mit 4:1. Die Elf aus dem Saalekreis konnte nicht mehr am VfB vorbeiziehen und stand als Absteiger fest.
Suche nach neuem Trainer
„Bei der Partie in Landsberg haben wir am meisten gezittert. Ein Tor hätte Rotation Halle genügt, um uns in die Kreisoberliga zu schießen.
Das ist ihnen glücklicherweise nicht gelungen“, sagte VfB-Angreifer Marcel Fleischer, der in die Rolle des Grillmeisters schlüpfte und dann wie seine Teamkollegen sowie die VfB-Anhänger das Freibier nach der Bekanntgabe der torlosen Nullnummer in Landsberg genießen konnte.
Damit war der Klassenerhalt perfekt. „Das Freibier hätten wir auch bei Abstieg ausgeschenkt, weil die Zuschauer uns auch in schweren Zeiten unterstützt haben. Durch unsere Heimstärke haben wir in erster Linie das rettende Ufer erreicht“, so Markus Hoppe.
Am Klassenerhalt hatte auch Trainer Sprafke seinen Anteil, der als Feuerwehrmann einsprang, als Karsten Bäcker nach der 0:2-Niederlage beim SV Großgrimma zurücktrat.
Doch der Coach wird in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ich habe gern geholfen, aber das war es dann auch“, so Sprafke.
Nun muss sich Hoppe auf die Suche nach einem neuen Trainer machen. „Es wäre schön, wenn wir jemand von außerhalb bekommen könnten“, so der Teambetreuer.
Ein möglicher Kandidat wäre Andreas Pietzonka, der am vergangenen Wochenende zum letzten Mal beim Landesligisten 1. FC Zeitz auf der Trainerbank saß.
Der ehemalige Landesklasse-Spieler lebt in Halle, hat aber auch den weiten Weg in die Elsterstadt auf sich genommen und könnte vielleicht sogar den einen oder anderen Spieler für den VfB gewinnen.
Verstärkung könnten die Nessaer, die demnächst wohl erst einmal auf Stürmer Christoph Streletzki berufsbedingt verzichten müssen, sicherlich benötigen, um eine weitere Zittersaison in der Landesklasse zu vermeiden. (mz)