VfB Nessa VfB Nessa: "Es hat nicht sein sollen"

Nessa - Nach dem Spiel war es ganz ruhig auf dem Sportplatz in Nessa. Die Spieler des VfB schlichen entweder unbedrängt in die Kabine oder sackten direkt auf dem Platz zusammen. Man merkte, dass jeder, auch Trainer Andreas Pietzonka, erstmal verdauen müssen, was gerade passiert war. Denn mit dem 2:4 (0:2) gegen Blau-Weiß Günthersdorf und dem gleichzeitigen 2:1 des SV Spora gegen Motor Zeitz war der VfB Nessa nach drei Jahren in der Fußball-Landesklasse, Staffel 6, wieder in die Kreisoberliga abgestiegen.
„Das war zwar unnötig, aber ich muss es leider so deutlich sagen, wie es ist: Wir sind verdient abgestiegen“, meinte ein nach einer halben Stunde wieder halbwegs gefasster Pietzonka.
VfB Nessa von Beginn an bemüht
Mit verdient meinte er erstmal den Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. Denn ein Team, das gegen den Abstieg kämpft, sollte sich nicht so präsentieren, wie es der VfB Nessa im ersten Durchgang gemacht hatte. „Wir haben hier so viele Ehrenamtliche, die sich Woche um Woche den A... für den Verein aufreißen. Da kann ich nicht verstehen, warum sich die Mannschaft nicht hundertprozentig reinhängt“, wurde Pietzonka dann doch noch ein bisschen verbitterter.
Zwar war seine Elf von Beginn an bemüht, offensiv Akzente zu setzen. Aber mehr als eine Riesenchance von Michael Schellenberg in der 22. Minute, als er frei vorm Günthersdorfer Tor dasselbe nur um Zentimeter verfehlte, sprang nicht dabei heraus. Die Gäste dagegen nutzten clever zwei Nessaer Abwehrfehler aus und gingen mit einem Doppelschlag nach knapp einer halben Stunde mit 2:0 in Führung. „Da haben wir uns mal wieder die Bälle selber ins Netz gelegt“, bemerkte Trainer Pietzonka ein wenig süffisant und machte auch gleich einen der Gründe für die verpatzte Saison aus.
Endgültiger K. o. für die Gastgeber
Der wohl endgültige K. o. für die Gastgeber folgte dann keine zwei Minuten nach dem Seitenwechsel, als Günthersdorf ganz einfach zum 3:0 kam - Ecke, Kopfball, Tor. „Das war wieder zu einfach, da haben wir nicht gut verteidigt. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie danach doch noch Moral gezeigt hat und zurückgekommen ist“, so Pietzonka.
Hervorgerufen aber auch durch den Doppelwechsel des Trainers, der die glücklosen aber sehr engagierten René Pertzel und Marcel Müller vom Platz nahm und dafür Tom Matschaß und Florian Plum ins Spiel brachte. Letzterer machte keine Minute später mit einem Schuss knapp über das Tor sofort auf sich aufmerksam und riss den VfB sozusagen aus seinem Dornröschen-Schlaf.
In der Nachspielzeit versetzte Günthersdorf Nessa dann den finalen Todesstoß
Zehn Minuten später war nämlich Nessa wieder dran. Zunächst traf Oliver Herdlitschke nach einer Ecke satt in den Winkel und keine 60 Sekunden später machte es ihm Matschaß aus 20 Metern gleich - 2:3. Danach drängte der Gastgeber zwar auf den Ausgleich, aber mehr als Halbchancen kamen dabei nicht heraus. Die wesentlich besseren Möglichkeiten hatten die nun munter auf Konter lauernden Gäste. Und in der Nachspielzeit versetzte Günthersdorf Nessa dann den finalen Todesstoß. Kurz zuvor war Eric Vetter wegen eine Tätlichkeit vom Platz geflogen.
„Nach dem 2:3 haben wir versucht, das Unmögliche noch wahr zu machen. Aber es hat nicht sein sollen. Der Platzverweis war nicht mehr spielentscheidend“, so Andreas Pietzonka abschließend. Er wird aller Voraussicht nach in der Kreisoberliga weitermachen. Am Dienstag wird es eine Besprechung geben, wer von den Spielern ihm folgen wird. „Ich gehe mal davon aus, dass es der Großteil sein wird.“ (mz)