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Uta und Dom als Schmuck Uta und Dom als Schmuck: Tradition trifft Moderne

Von Constanze Matthes 29.06.2020, 07:09
Die Uta oder der Dom, in Silber oder auch vergoldet: Der Kunde hat die Wahl. Ohrschmuck und Armband sollen noch folgen.
Die Uta oder der Dom, in Silber oder auch vergoldet: Der Kunde hat die Wahl. Ohrschmuck und Armband sollen noch folgen. Torsten Biel

Naumburg - Die Verbundenheit zu einer Stadt lässt sich vielfältig ausdrücken. Manche trinken täglich aus einem Kaffeepott mit bekannten Motiven, andere flaggen an der Fassade oder im heimischen Garten. Wer sich selbst verzieren will, trägt Schmuck.

Ab sofort gibt es die Uta und den Naumburger Dom als Kettenanhänger - in Silber oder auch vergoldet. Der filigrane Schmuck ist das Ergebnis einer besonderen Zusammenarbeit zwischen der Naumburger Goldschmiede Guthmann und der Silberkunstwerke Manufaktur mit Sitz im niedersächsischen Bad Gandersheim. „Wir sind uns auf einer Messe begegnet. Ich habe Naumburg auch besucht und die Stadt auf mich wirken lassen. Sie ist einzigartig mit ihrer großen Anzahl an historischen Gebäuden“, erzählt Matthias Klein, Chef der Manufaktur.

Das Familienunternehmen mit seinen zehn Beschäftigten hat sich auf Schmuck mit Motiven verschiedener Städte spezialisiert. Von Köln und Regensburg über Großenhain und Oschatz in Sachsen bis nach Altenburg in Thüringen. Den Anfang dieser Tradition setzte die Stiftskirche in Bad Gandersheim. Mittlerweile gibt es knapp 400 Silberschmuckstücke aus ganz Deutschland.

Einsatz von Software

Für die Herstellung trifft historisches Handwerk auf moderne Technik. Handzeichnungen bildeten die Grundlage für ein sogenanntes CAD, eine technische Zeichnung, die mit Hilfe einer Software am Computer erstellt wird. Im Anschluss werden die Entwürfe im Schleudergussverfahren hergestellt und die Stücke von Hand poliert und hochwertig rhodiniert oder vergoldet.

Für Matthias Klein war die Herausforderung gewesen, die richtige Perspektive des Naumburger Doms zu finden und die Konturen der Uta nachzubilden. In Sachen Welterbe war indes eine Änderung notwendig. „Winzige Kügelchen ersetzen die spitzen Türme, die nicht umsetzbar und untragbar sind“, erklärt Klein. Auf die Kettenanhänger sollen noch Ohrschmuck und Armband folgen. Vorerst in limitierter Auflage. „Wir können auch nachproduzieren oder finden andere Motive“, so Klein weiter. Alle Stücke verbindet, dass sie ein Stück Heimatliebe sichtbar machen.

Geschäft mit Geschichte

Für Paul Guthmann, den 30 Jahre alten Sohn des Inhabers Jens Guthmann, können moderne Technik und altehrwürdiges Handwerk sehr wohl Hand in Hand gehen. Als Traditions-Goldschmiede gelte es auch, offen für neue Techniken zu sein. „Die Kundenwünsche ändern sich ja auch“, so Guthmann junior.

Das Geschäft geht zurück auf die im Jahr 1903 gegründete Goldschmiede von Paul Brand, dem Großvater von Gertraud Guthmann, Mutter von Jens Guthmann. Sie ist mittlerweile 81 Jahre alt und hilft allerdings noch immer ab und an im Laden aus, der seit 1991 am Markt zu finden ist. „Zu uns kommen Naumburger, aber auch Stammkunden aus anderen Bundesländern sowie Touristen“, erzählt Jens Guthmann. Neben den neuen Uta- und Dom-Schmuckstücken fertigt die Goldschmiede unter anderem Ringe mit dem Wappen der Domstadt an.

Jens Guthmann ist Inhaber der gleichnamigen Goldschmiede am Naumburger Markt.
Jens Guthmann ist Inhaber der gleichnamigen Goldschmiede am Naumburger Markt.
Biel
Paul Guthmann ist die nunmehr fünfte Generation im Traditionsgeschäft tätig.
Paul Guthmann ist die nunmehr fünfte Generation im Traditionsgeschäft tätig.
Biel