Tradition Tradition : Blau, Weiß und Rot auf Burg

Freyburg - Im Hof der Neuenburg dominierte jüngst ein Farben-Dreiklang. Bevor der Konvent der Weinbruderschaft Saale-Unstrut begann, wurde den in blau-weiß-rote Roben gekleideten Schwestern und Brüdern, die sich zudem mit roten Baretten geschmückt hatten, zum Empfang ein Glas Sekt gereicht. Danach bat Dieter Hanisch, Erster Bruderschaftsmeister des vor 25 Jahren gegründeten Vereins, hinunter in den Keller.
Im Weinmuseum von Schloss Neuenburg, in dem derzeit die Sonderausstellung „Bacchus - Gott des Weines“ gezeigt wird, fand anschließend die jährliche Mitgliederversammlung „des Weingewissens von Saale und Unstrut“ statt. So jedenfalls versteht sich die Bruderschaft, die nach dem Konvent acht neue Mitglieder aufnehmen konnte und damit nun 138 Frauen und Männer umfasst. Sie sind in unterschiedlichen Berufen tätig und wohnen nicht nur im Burgenlandkreis. Was sie verbindet, ist das Interesse am Wein und dem Kulturgut Weinanbau.
In seinem Bericht blickte Dieter Hanisch auf das vergangene Jahr zurück. Höhepunkte waren der traditionelle Nikolaus-Empfang Anfang Dezember in der Freyburger Rotkäppchen-Sektkellerei, der mit jiddischer Musik einen besonderen Akzent setzte. Mitte April fand dann die Verkostung jener Weine an, deren Winzer sich um die Ehrenpreise der Bruderschaft bewarben. Traditionell vergibt die Bruderschaft vier der begehrten Ehrungen, die nach einem Punktesystem ermittelt werden. Zur feierlichen Übergabe im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in der Staatskanzlei in Magdeburg (wir berichteten) konnten das Thüringer Weingut Bad Sulza gleich drei sowie das Landesweingut Kloster Pforta einen Preis entgegennehmen. Hanisch lobte nochmals die besonders gute Qualität der Weine. Erfreulich sei ebenso, dass viele der Weinbrüder damals mit nach Magdeburg gereist waren, die Bruderschaft auf Landesebene damit würdig repräsentiert werden konnte.
Mit vielen angenehmen Eindrücken und neuen Informationen waren die Mitglieder auch von ihrer jährlichen Wein-Exkursion zurückgekehrt, die vom 10. bis 13. Mai ins Fränkische geführt hatte. Dort waren sie von der Weinbruderschaft Franken und deren Bruderschaftsmeister Martin Pohl herzlich empfangen worden. Die Begegnung erinnerte an die Hilfe fränkischer Weinfreunde bei der Gründung der hiesigen Bruderschaft vor 25 Jahren.
Unter dem Motto „Saale-Unstrut trifft Franken“ wurde diese Partnerschaft während eines Treffens in Würzburg nun neu besiegelt. „Die entsprechende Urkunde ist bereits im Weinmuseum der Neuenburg ausgestellt“, konnte Hanisch stolz verkünden. Auf dem Exkursionsprogramm hatten außerdem Besuche mehrere Weingüter der Region gestanden, so jenem von Marlies Dumbsky, der Deutschen Weinkönigin 2008/09. Hanisch dankte Dirk Schmutzler für die hervorragende Organisation der Reise.
Dem aus Naumburg stammenden Weinbruder obliegt auch die Vorbereitung der 2019er-Exkursion. Sie hat nach einem Zwischenstopp in der Wachau nahe Wien Ungarn als Ziel. Auf der Rückfahrt ist ein Besuch historischer Stätten in Krakau geplant.
Ein herzliches Dankeschön der Bruderschaft galt anschließend Wolfgang Bauer. Aufgrund seines Umzuges nach Berlin legte der Weinbruder sein Amt als Schatzmeister nieder. Neu in diese Funktion wurde Holger Kreisel aus Bad Kösen gewählt. Von den Mitgliedern ebenfalls bestätigt wurden der Bericht des Bruderschaftsmeisters, der Kassenbericht und der -prüfbericht.