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Straße der Romanik  Straße der Romanik : Vier weitere Standorte in Saale-Unstrut

Von Gerd Stöckel 18.05.2017, 07:40
Vier Newcomer an der Straße der Romanik: die Schönburg bei Naumburg.
Vier Newcomer an der Straße der Romanik: die Schönburg bei Naumburg. Archiv

Naumburg - Kulturbeflissene Reisende, die auf der Straße der Romanik unterwegs sind, werden künftig Mühe haben, alle Monumente, die der Burgenlandkreis auf dieser Tourismusroute bietet, an einem Tag zu besichtigen. Zu den acht Stationen zwischen Memleben und Zeitz kommen jetzt nämlich vier weitere: Die Schönburg bei Naumburg, die Dorfkirche Flemmingen, die Klosterkirche Zscheiplitz und die Margareten-Kirche in Steinbach.

Die Landesregierung hat der Erweiterung der Tourismusroute um insgesamt zehn Bauwerke zugestimmt, die von einem Expertenbeirat empfohlen worden war. Die Straße der Romanik kann 2018 auf ihr 25-jähriges Bestehen verweisen. Sie umfasst nun 88 Bauwerke an 73 Orten im Land. „Unsere Tourismusregion wird künftig noch stärker auf der Straße der Romanik vertreten sein. Ich begrüße die kluge Entscheidung des Kabinetts“, so Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises und Vorsitzender des Saale-Unstrut-Tourismus.

Mit der Schönburg und den Kirchen in Flemmingen und Zscheiplitz wurden drei Stätten aufgenommen, die Teil des Welterbeantrages sind. Die Aufnahme der Kirche in Steinbach ist insofern bemerkenswert, weil es eigentlich eher erstaunlich ist, dass dieses Bauwerk mit seinen klaren romanischen Bauformen, das zudem unmittelbar an der Tourismusroute liegt, bisher noch keine von deren offiziellen Stationen war. Vor zehn Jahren, als das Land schon einmal eine Neubewertung vorgenommen hatte, war von Ulrich, damals Verwaltungsamtsleiter An der Finne, ein Vorstoß zur Aufnahme der Steinbacher Kirche unternommen worden, damals ohne Erfolg.

Gefühlt sei ja die Steinbacher Margareten-Kirche immer Teil der Romanikroute gewesen, so Monika Ludwig, Verbandsgemeindebürgermeisterin An der Finne. Deshalb habe man fürs Jubiläumsjahr 2018 bereits Konzerte, Führungen und Wanderungen im Umfeld des Gotteshauses ins Auge gefasst. „Nun freuen wir uns, dass die gefühlte Zugehörigkeit vom Land auch offiziell anerkannt worden ist“, sagte sie.

Ulrich schreibt, dass es sich bei der Steinbacher Kirche um „die kleine Schwester des Naumburger Doms“ handle, die wahrscheinlich ebenfalls vom „Naumburger Meister“ erschaffen worden sei. Freyburg, das ja ebenfalls gern für sich in Anspruch nimmt, mit seiner Stadtkirche die „kleine Schwester“ des Naumburger Doms zu besitzen, erhält mit der Aufnahme der Klosterkirche von Zscheiplitz neben Neuenburg und Stadtkirche St. Marien eine dritte Wegmarke auf der Romanikstraße. „Als kulturgeschichtliches Pendant zur Neuenburg - das passt“, sagt Barbara Monse, die Vorsitzende des Vereins der Zscheiplitzer Klosterbrüder. Auch sie freut sich. Es werde helfen, das kleine Gotteshaus noch bekannter zu machen. Andere Vereinsmitglieder haben indes schon Größeres im Blick. „Eine schöne Sache, aber die eigentliche Krönung wäre natürlich die offizielle Anerkennung als Weltkulturerbe“, so Wolf-Dieter Seidel, Monses Vorgänger an der Spitze der Klosterbrüder.