Stadtplanung Naumburg Stadtplanung Naumburg: Was wird aus dem alten Gefängnis?

Naumburg - Nein, auch die jüngste Fahrt von Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) nach Magdeburg hat nicht zum Durchbruch in puncto ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) geführt. Immerhin, so wurde jetzt deutlich, kann die Stadt das gesamte Gelände am Salztor aber weiterhin zum Verkehrswert erwerben.
Nachteilig nur, dass dieser durch ein neues Gutachten von vormals 452.000 auf nun 520.000 Euro gestiegen ist. Für den Kauf muss die Stadt beim Land jedoch ein schlüssiges Konzept vorlegen. Dies betrifft neben einem Finanzierungsplan - die halbe Million müsste wohl aus der Stadtkasse fließen - vor allem ein Nutzungskonzept. Dieses steht in weiten Teilen bereits in der Vorstellung des Stadtoberhauptes: „Wir wollen eine kulturelle Nutzung im ehemaligen Schwurgerichtsgebäude sowie im hinteren Teil einen Abriss und Wohnbebauung“, so Küper.
Abriss des ehemaligen Gefängnisses
Offen ist jedoch, was auf der durch Abriss des ehemaligen Gefängnisses freiwerdenden Fläche noch passieren soll. Theater-Intendant Stefan Neugebauer favorisierte jüngst gegenüber dem Stadtoberhaupt einen Neubau für die neue Spielstätte. „Und das hätte auch Charme“, gibt Küper zu. Gleichzeitig spielt er aber seit einiger Zeit auch mit dem Gedanken einer Stadthalle.
„Naumburg fehlt eine Möglichkeit für größere Veranstaltungen, die deutlich über 150 oder 200 Zuschauer hinausgehen“, so der OB. Ihm schwebt eine Art Multifunktionshalle vor, die auch für Sportevents, zum Beispiel für den Handball, genutzt werden könnte. Eine Größe von 800 Plätzen erscheint ihm realistisch. Womöglich bieten sich auch private Investoren an, die das Projekt mit der Stadt zusammen entwickeln.
Theater oder Stadthalle
Die Entscheidung - Theater oder Stadthalle an dieser Stelle - will Küper auf jeden Fall den Gemeinderat treffen lassen. Dieser wird in diesem Zusammenhang nach einer Theater-Alternative fragen. Küper: „Da müssen wir weiter Standorte prüfen. Einen Favoriten gibt es nicht, obwohl oft nach den ,Drei Schwanen’ gefragt wird.“
Durch die stets klamme Stadtkasse sind da den Vorstellungen eh Grenzen gesetzt. Wobei es, so verriet Küper, für den bisherigen Knackpunkt am Salztor, der Übernahme der Abrisskosten für die Gefängnismauern, positive Signale gebe. „Es besteht die Chance, Fördermittel im Rahmen eines Stadtumbaugebietes zu bekommen.“ Nebenbei: Dem erhofften Modell, dass die Stadt das Gelände erwirbt, aber sofort an die eigene GWG Wohnungsgesellschaft weitergibt, wurde aus Magdeburg der Riegel vorgeschoben. (mz)