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Seekurpark Bad Kösen  Seekurpark Bad Kösen : Trockenheit im Teich

Von Albrecht Günther 10.05.2016, 07:28
Traurige Bilder im Seekurpark Bad Kösen: Vier der insgesamt fünf künstlich angelegten Teiche sind komplett ausgetrocknet.
Traurige Bilder im Seekurpark Bad Kösen: Vier der insgesamt fünf künstlich angelegten Teiche sind komplett ausgetrocknet. Biel

Bad Kösen - „Die Karpfen haben kaum noch Lebensraum, das Wasser im Teich nimmt stetig ab“ - mit diesem Hilferuf wandte sich am gestrigen Montag ein Bad Kösener Einwohner an Naumburger Tageblatt/MZ. Der Senior hatte am Wochenende das schöne Wetter zu einem ausgedehnten Spaziergang durch den Bad Kösener Seekurpark genutzt. Doch kann, wie sich am Montag vor Ort bestätigte, von Seen in dem auf dem Galgenberg gelegenen Park schon längst keine Rede mehr sein. Nur noch in einem der fünf künstlich angelegten „Seen“ - vom kleinen Biotop am Eingang abgesehen - befindet sich Wasser. Alle anderen sind ausgetrocknet und komplett verlandet. Und auch im einzig verbliebenen Teich des in den 1990er-Jahren angelegten Parks haben Versickerung, die Trockenheit der letzten Tage und die Sonneneinstrahlung für einen deutlichen Wasserverlust gesorgt. Die Karpfen können sich deshalb nur noch in einem Teil des Gewässers aufhalten. Frischwasser-Nachschub wäre dringend notwendig, soll der Pegel nicht noch weiter absinken. Doch der Zufluss, der offenbar aus dem benachbarten und inzwischen ebenfalls ausgetrockneten Teich mittels einer Pumpe gespeist werden soll, gibt nicht einen Tropfen von sich. „Hier muss jetzt endlich etwas geschehen, denn das Problem ist ja bereits seit längerem bekannt“, so der Bad Kösener weiter.

Tatsächlich hatte unsere Zeitung bereits im Juni 2015 über die unhaltbaren Zustände im Seekurpark berichtet. Damals mussten Karpfen und 35 Karauschen umgesetzt werden, weil die Verlandung ihres Teiches drohte. Und Bernhard Wittig, der Naturschutzbeauftragte des Burgenlandkreises, hatte angekündigt: Würde nichts unternommen, drohe die Verlandung der kleinen Seen. Das ist nun längst eingetreten. Trockenes Schilf und Gras bestimmen das Bild statt kleiner Wasserflächen, die Flora und Fauna vielfältigen Lebensraum bieten könnten. Knapp ein Jahr ist seit der 2015er-Rettungsaktion vergangen, getan hat sich jedoch nichts.

Denn die beteiligten Akteure konnten sich bislang nicht auf eine dauerhafte Lösung des Problems verständigen. Es sind dies die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Eigentümer der Fläche, der Anglerverein Naumburg als einstiger Betreuer der Teiche, die städtische Kurbetriebsgesellschaft und die zwei Reha-Kliniken der Median-Gruppe, in deren Nähe sich der Park befindet.

Im letzten Teich befindet sich nur noch wenig Wasser. Der Lebensraum der Fische wird knapp.
Im letzten Teich befindet sich nur noch wenig Wasser. Der Lebensraum der Fische wird knapp.
Biel