Schulpforte Schulpforte: Patient Platane

Schulpforte - Wie ist es um die Zukunft der 200-jährigen Platane im Park der Landesschule Pforta bestellt? Nachdem im Juli ein großer Ast abgebrochen war und das Gelände um Deutschlands drittgrößten Baum abgesperrt werden musste (wir berichteten), soll die unter einem Pilz leidenden Platane gründlich untersucht werden. Vertreter des für den Schulpark zuständigen Bau- und Liegenschaftsmanagements konnten dafür den renommierten Dresdner Baumsachverständigen Matthias Goede gewinnen. Einen Vor-Ort-Termin mit ihm gab es nun vergangene Woche. An diesem teilgenommen haben neben Mitarbeitern der Landesschule-Verwaltung, Rektor Thomas Schödel, Stiftungs-Prokurator Arndt Gerber und mit Matthias Haase und Bodo Zeymer zwei Vertreter des Vorstands des Pförtner Bundes. Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert, zeitgleich bei einer Veranstaltung in Schulpforte, machte sich ebenfalls ein Bild vom Zustand der Platane. Matthias Haase dazu: „Es wurde deutlich, dass zwar die Verkehrssicherungspflicht Priorität hat, allerdings vor einer dauerhaften Eingrenzung des Areals - möglichst optisch zum Parkensemble passend, beispielsweise als kniehoher Kettenzaun - das Gutachten abgewartet werden sollte.“
Baumsachverständiger Goede umriss die Spannweite möglicher Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen, benannte aber auch Grenzen und Risiken. Ob Verstrebungen und Stützen oder Einkürzen längerfristig hilfreich und vertretbar seien, könne erst nach Begutachtung gesagt werden, machte er deutlich.
Eine Diagnose ergab sich allerdings gleich beim ersten Blick auf die Äste: Befall von „Zottigem Schillerporling“. Die derzeit schwarzen Fruchtkörper des Baumpilzes, die sich an vielen Stellen der Äste zeigen, fallen zahlreich herab. Wie stark die Substanz dadurch bereits angegriffen ist - auch das soll das Baumgutachten zutage fördern.
Pförtner Bund und Stiftung Schulpforta sicherten ihre Unterstützung zu, nicht nur den möglichen Erhalt des Baumes betreffend, sondern auch im Hinblick einer jetzt schon zu planenden Ersatzpflanzung im hinteren Parkteil, die später auch von der Rundbank umschlossen werden kann, so wie bislang an der alten Platane - einem der Lieblingsplätze der Pfortenser.
Im Juli hatte eine Apoldaer Firma die Platane kontrolliert und neben dem heruntergestürzten großen Ast weitere tote herausgeschnitten. Die Diagnose lautete, dass der Baum den Kampf gegen den Pilz verlieren wird, aber noch viele Jahre stehen bleiben könnte.

