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Schmuckgestalterin  Schmuckgestalterin : Inspiriert von Farben der Jahreszeiten

Von Gudrun Schröder 02.03.2016, 15:17
Schmuckdesignerin Tsipi Lev, die aus Israel stammt, ist seit einigen Jahren in Laucha ansässige.
Schmuckdesignerin Tsipi Lev, die aus Israel stammt, ist seit einigen Jahren in Laucha ansässige. G. Schröder

Laucha/Freyburg - Auf ihre faszinierenden Schmuckstücke, Ketten, Armbänder und Ringe gewährte  Tsipi Lev in ihrem Atelier in Laucha schon mal im Voraus einen Blick.  Zu sehen sind die  Arbeiten  am kommenden Wochenende zu ihrer  Hausmesse im Berghotel „Zum Edelacker“ in Freyburg. Die Ausstellung steht unter dem Motto „Vier Jahreszeiten im Unstruttal“.  „Die An- und Einsichten meiner deutschen Wahlheimat haben mich zur neuen Kollektion ,Eden‘ inspiriert“, sagte die Designerin.

Vor 13 Jahren war  Tsipi Lev mit ihren beiden Söhnen aus der lebhaften Großstadt Petach Tikva in Israel in das Städtchen an der Unstrut  gezogen. „Der Liebe wegen“, fügte die freundliche Frau hinzu. Der Sprung aus  der pulsierenden  200000-Einwohnerstadt, wenige Kilometer von Tel Aviv entfernt, in das beschauliche Laucha sei  gewaltig gewesen, sagte die 55-Jährige. Doch mit der Zeit lernte sie Freunde kennen, und inzwischen  gefällt es ihr in der Stadt mit der herrlichen Umgebung, mit Wald,  Weinbergen und  Burgen. Ist sie zu Hause, streift Tsipi Lev oft  durch die  Natur, hält sich mit Power Walking fit und lernt die Gegend kennen.

Für Schmuck hat sich Tsipi Lev schon als Kind interessiert. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie Sport und Choreographie und war als selbstständige Chefchoreographin tätig. Jahrelang gestaltete sie in Israel tänzerische Events, ob für die olympische Bewegung, die Makkabiade, für Vereine und Unternehmen. Ihr Beruf und die unzähligen Projekte führten sie um die ganze Welt, sie war ständig unterwegs, lernte Länder und Menschen kennen. Durch ihre internationalen Kontakte hatte sich Tsipi Lev schon immer im deutsch-israelischen Jugendaustausch engagiert. Bei einer dieser Reisen lernte sie Olaf Osteroth, ihren Lebenspartner, kennen und lieben, zog mit ihren Kindern zu ihm nach Laucha. Die beiden Söhne sind inzwischen zu Hause ausgezogen.  Nach Studium und Ausbildung leben und arbeiten sie in Berlin.
Das Herz der Neu-Lauchaerin schlägt jedoch nach wie vor auch für Israel, wo sie 1960 geboren wurde. Mehrmals im Jahr fliegt sie geschäftlich in ihre Heimat. Denn ihr Hobby „Schmuck“ hat sich die Künstlerin zum Beruf gemacht. Sie absolvierte in Jerusalem eine Ausbildung zur Goldschmiedin.  

Wie Tsipi Lev schilderte, fing sie mit der künstlerischen Arbeit klein an. Zuerst kreierte sie die Schmuckstücke nur für sich. Später kamen Wünsche ihrer Freunde dazu. Armbänder und Ketten fertigt sie in Laucha an. Die Ringe werden in ihrem Atelier in Israel hergestellt. In den Wintermonaten, von Oktober bis Februar, weilt sie deshalb mehrmals dort, um die von ihr entworfenen Stücke zu produzieren. Bei ihrem handgefertigten Schmuck ist jedes Teil ein Unikat. Als Materialien verwendet die Designerin reines Silber und Gold sowie hochwertige Edelsteine.

Von März bis September fährt die Künstlerin mit ihrem Lebenspartner auf die großen Märkte,
 um ihre Kollektion zu präsentieren. „Wir sind ab dem Frühjahr jedes Wochenende zwischen Ostsee und Schwarzwald unterwegs“, sagte Tsipi Lev. Sei es zum Luther-Kulturfest in Wittenberg, dem Stadtfest in Dresden, zum Krämerbrückenfest in Erfurt oder zum Schlossfest in Konstanz. Zuletzt hatten sie einen Stand auf dem historischen Weihnachtsmarkt in Hamburg. Die An- und Abreisen sowie Auf- und Abbau seien zwar sehr anstrengend, doch die Schmuckherstellerin mag den direkten Kontakt mit den Menschen. Im Laufe der Zeit hat sie sich einen Kundenstamm aufgebaut. Ihre Kunden erkennen  Handarbeit an, schätzen die extravaganten Stücke, die auffällig sind und einen ganz persönlichen Akzent setzen.  Inspirieren lässt sich die Israelin für ihre  Kollektionen vom Wasser, den Farben, den Pflanzen, den Menschen. So spiegeln die Ketten, Armbänder und Ringe der Vier-Jahreszeiten-Palette den Winter mit Frost und Schneefall bis hin zum goldenen Herbst mit dem Wein wider. „Ich versuche, die Farben der Natur zu kombinieren und besondere Kreationen hervorzubringen. Als Künstlerin brauche ich ein gewisses Feeling. Man hat es, oder man hat es nicht“, war von der sympathischen Schmuckdesignerin zu hören. Ihre Arbeiten bezeichnet sie als „Schmuck mit Seele“.   

Die Schmuckstücke werden aus reinem Gold und Silber gefertigt, hochwertige Edelsteine dominieren zudem die Fingerringe.
Die Schmuckstücke werden aus reinem Gold und Silber gefertigt, hochwertige Edelsteine dominieren zudem die Fingerringe.
Gudrun Schröder