Schloss Gleina Schloss Gleina: Historisches Ensemble als Soziale Skulptur

Gleina - Nur von außen erweckt es etwas den Anschein, in einen Dornröschenschlaf gefallen zu sein. Doch im Schloss Gleina herrscht Leben. Seit Jahren finden Führungen durch den Ortschronisten Thomas Lampe sowie Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Kabarett-Auftritte statt. Im April 2013 nahmen der Züricher Soziologe Felix Schenker und die Innendekorateurin Monica Flunser als neue Besitzer und damit Nachfolger von Hilbert Tjalkens und Vera Teunen die Schlüssel des historischen Gebäudes an sich. Gemeinsam mit Lampe und dessen Lebensgefährtin Susanne Paarsch bilden sie den Vorstand des neuen Kultur-Fördervereins Schloss Gleina.
Vor wenigen Tagen fand eine erste Zusammenkunft mit sieben Gründungsmitgliedern statt, wurde das Gremium gewählt, eine Satzung verabschiedet. Der Eintrag in das Vereinsregister soll noch erfolgen. „Wir wollen weiterhin das Schloss und das kulturelle Leben im Ort mit Veranstaltungen beleben“, so Lampe, der den Vorsitz des Vereins übernommen hat. 2009 führte er erstmals durch das Schloss. Außerdem sei es das Ziel, die bauliche Infrastruktur zu verbessern. In einigen Bereichen haben Sanierungsarbeiten begonnen. Im Flur und Treppenaufgang zeugen Leitern davon. Im Erdgeschoss sollen zwei Wohnungen entstehen. Auch die Wasserleitung soll neu verlegt werden, plant man, einen der Säle herzurichten, berichtet der Ortschronist weiter. „All das werden wir nur in kleinen Schritten bewältigen“, so Lampe.
Mit Blick auf den Kulturkalender 2019 gibt es bereits konkrete Pläne mit bewährten Veranstaltungen. Auch „Die kleine Oper Bravissimo“ wird so erneut gastieren. Anfang August zeigte das Ensemble Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Eine Premiere wird indes im Herbst kommenden Jahres ein Malerei-Symposium sein. Der Kunst wird laut Satzung eine besondere Rolle zufallen. Geplant ist weiterhin, für Künstler unterschiedlichster Richtungen im Schloss Atelierräume zur Verfügung zu stellen.
Die beiden Besitzer haben das Schloss Gleina zur Sozialen Skulptur erklärt - auf der Grundlage einer Theorie des Künstlers Joseph Beuys (1921-1986). „Jeder und jede kann, falls gewünscht, auf das Schloss positiv einwirken, Ideen für Veranstaltungen oder Projekte einbringen und so zur Gemeinschaftsbildung beitragen“, heißt es auf der Internetseite „Schloss Gleina“. Der Verein freut sich im Übrigen über weitere Mitstreiter.
