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Salztorschule Naumburg Salztorschule Naumburg: Odyssee steht vor dem Ende

Von Harald Boltze 01.03.2017, 10:40
Die abgerissenen Gebäude Michaelisstraße 101 bis 103 werden für den Hort der Salztorschule neu aufgebaut.
Die abgerissenen Gebäude Michaelisstraße 101 bis 103 werden für den Hort der Salztorschule neu aufgebaut. Biel

Naumburg - Seit geraumer Zeit sollten die Naumburger Salztorschüler schon ihren Hort-Nachmittag nicht mehr in der Schule, sondern in neuen großzügigen Räumen der Gebäude Michaelisstraße 101 bis 103 verbringen. Sollten. Denn die Objekte sind noch immer eine Baustelle. Immerhin eine, deren Ende mittlerweile absehbar ist. „Wir rechnen jetzt mit der Fertigstellung Ende Mai. Das heißt, die Kinder werden die Räume wohl schon in den Sommerferien nutzen können“, sagte gestern Barbara Herrmann, Geschäftsführerin der Stiftung „Vereinigte Naumburger Waisenversorgungsanstalt“, der die Gebäude gehören.

150 bis 160 Mädchen und Jungen sollen dann auf 330 neu gebauten Quadratmetern spielen, lernen und ihren Nachmittag verbringen können. Auch die Arbeiten an den Außenbereichen, sprich dem Hof, der den Hort mit der Salztorschule verbunden wird, sollen noch in diesem Jahr erfolgen.

Es wird das Ende einer Baustellen-Odyssee, für die Barbara Herrmann nur noch Kopfschütteln übrig hat. 2012 hatte die Stiftung dem Gemeinderat die Idee vorgestellt. Dieser gab „grünes Licht“ und erhoffte sich die Lösung der unbefriedigenden Hort-Situation am Salztor. 2014 bekam man auch die erwünschten Fördermittel vom Land sowie die Abrissgenehmigung nach langwierigen Streitigkeiten mit der Oberen Denkmalschutzbehörde. Als die maroden Gebäude Michaelisstraße 101 bis 103 aber schon gefallen waren, zeigte die Behörde aus Magdeburg noch einmal Zähne und die Stiftungs-Geschäftsführerin wegen des Abbruchs eines Denkmals an. „Ich musste zur Polizei. Baubetriebe wurden verhört. Alles aktenfüllend und nervenaufreibend, fast zwei Jahre lang, bis im Januar dieses Jahres endlich die Anschuldigungen gegen mich fallengelassen wurden“, berichtete Herrmann.

Zur immensen zeitlichen Verzögerung hätten jedoch auch die großen Probleme mit dem schlechten Baugrund in der Michaelisstraße beigetragen. Nun aber stehen die Gebäude, alle Leitungen sind gelegt. Jetzt kommt der Estrich, im Anschluss erfolgen die Fliesen- und Malerarbeiten. Die geplanten Baukosten von rund 1,4 Millionen Euro, so sagte Barbara Herrmann, werde man trotz der Verzögerung einhalten können. Rund 107.000 bezahlt die Stiftung aus eigener Kasse, eine halbe Million Euro nimmt sie als Kredit auf. Aus der Stadtkasse fließen 255.000 Euro, der Rest sind Fördermittel.

Wenn ab Juni endlich neue und ordentliche Hort-Räume für die Naumburger Salztorschüler zur Verfügung stehen, werden sich sicherlich nicht nur die Kinder und ihre Erzieher freuen. Auch Barbara Herrmann wird dann wohl drei Kreuze machen.