Mondseeschwimmen Mondseeschwimmen: Philipp Reetz siegt über 1 500 Meter
HOHENMÖLSEN/MZ. - Egal, ob es um die 3 000 Meter, die 1 500 Meter oder die 500 Meter lange Strecke geht, sie alle trotzen dem Wetter und erwarten ihren Start bei 20 Grad Celcius Wassertemperatur. Dann springen
19 Sportler zum Rennen über die 1,5 Kilometer in das Nass. Flankiert werden sie von Rettungsschwimmern, die in Booten auf die Männer und Frauen achtgeben.
Schnell wird der Abstand von Philipp Reetz zu seinen Verfolgern immer größer. Während das Mitglied des SGV Mühlhausen allen anderen davonzuschwimmen scheint, ist bereits zehn Minuten nach dem Start der erste Rettungseinsatz nötig. Eine junge Sportlerin ist den Strapazen nicht gewachsen, wird aus dem Wasser gezogen und per Boot an das Ufer gebracht.
Gespannt verfolgt Angelique Maas den Wettkampf. Die zehnjährige Leipzigerin ist die jüngste Teilnehmerin. Seit ihrem dritten Lebensjahr schwimme sie und an diesem Tag wolle sie auf der 500 Meter langen Strecke ihr Bestes geben. Die ist zwar ohne Wertung, das Mädchen will trotzdem möglichst schnell sein. Bis dahin ist noch Zeit für die Athletin des SV 1919 Grimma. Fachmännisch schaut sie auf das Wasser. "Der ist richtig schnell", sagt sie mit Blick zu Philipp Reetz. Sie selbst hat keine Angst vor dem Sprung ins kühle Nass. "Schnell rein und dann ist der Schock weg", sagt sie schmunzelnd.
Doch das Wetter wird immer schlechter. Mittlerweile peitscht der Regen über das Gelände. 14 Minuten nach dem ersten Start geben die Veranstalter bekannt, dass die 3 000 Meter lange Strecke um die Hälfte gekürzt wird. Gleichzeitig wird informiert, dass die Zeiten dennoch als Wertung für den Thüringen-Cup gelten. Denn aus diesem Grund sind viele der Sportler nach Hohenmölsen gekommen. So auch Philipp Reetz. Während sich seine starken Arme durch das Wasser graben, ist der zweite Einsatz der Rettungsschwimmer nötig. Wieder wird ein erschöpfter Sportler aus dem Wasser gezogen.
Immer deutlicher ist indes die rote Schwimmkappe von Reetz zu sehen. "Er ist es, das erkenne ich an seinem Stil", sagt die Betreuerin des 19-Jährigen, Ulrike Seeber, und sie soll recht behalten. Erschöpft steigt der junge Mann als Sieger aus dem Wasser und nimmt die Jubelrufe der Jugendwartin nur nebenbei wahr. Für ihn ist die Zeit wichtig. Er will ebenfalls am Thüringen-Cup teilnehmen, den er übrigens schon zwei Mal gewonnen hat. Nach und nach kommen die anderen Schwimmer in das Ziel und die Teilnehmer der nächsten Distanz machen sich startklar, bevor sie die 500-Meter-Strecke in Angriff nehmen.
Der Wettkampf wird vom VfL Gera veranstaltet. Dessen Vorsitzender, Manfred Seidemann, ist mit der Ausrichtung und den Teilnehmerzahlen angesichts des widrigen Wetters zufrieden. Er erzählt, dass Sportler aus Jena, Grimma, Apolda, Weimar und sogar Wittenberg anwesend sind. Vor allem lobt Seidemann die Gegebenheiten in Hohenmölsen: "Es herrschen gute Bedingungen und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft ist sehr engagiert."