Mehrkosten in Millionenhöhe Mehrkosten in Millionenhöhe: Mehr Hartz-IV-Empfänger im Burgenlandkreis befürchtet

Weißsenfels - Bis Anfang vergangener Woche sind beim Jobcenter des Burgenlandkreises schon mehr als 400 Neuanträge für Hartz-IV eingegangen. Fast jeden dritten davon hat ein Selbstständiger eingereicht. Das geht aus dem jüngsten Bericht von Landrat Götz Ulrich (CDU) an den Kreistag hervor.
Darin findet sich auch eine düstere Prognose: Infolge der Pandemie werden zu den jetzt schon 1.620 bewilligten Bedarfsgemeinschaften, die die Grundsicherungsleistungen erhalten, bis Ende Juni wohl noch 2.600 hinzukommen.
Mehrkosten in Höhe von 20,8 Millionen Euro befürchtet
Das wird sich zwangsläufig auch auf den Kreishaushalt auswirken. Die befürchteten Mehrkosten in Höhe von 20,8 Millionen Euro teilen sich Bund und Kommunen. Für den Burgenlandkreis rechnet man in Naumburg mit Mehrkosten in Höhe von bis zu 4,34 Millionen Euro. Es gibt aber Hoffnung, dass der Kreis auf diesen nicht sitzen bleibt.
Im Bericht an den Kreistag verweist der Landrat auf einen Nachtragshaushalt des Landes für 2020. Bisher sei zwar noch ungewiss, wofür und nach welchem Schlüssel diese verteilt werden. „Gegebenenfalls können diese zur Abfederung dieser Mehrbelastungen des Kreishaushaltes dienen“, heißt es.
Bis zu 3.380 Arbeitsstunden zusätzlich
In jedem Fall werden die befürchteten zusätzlichen Anträge auf Hartz-IV auch den Mitarbeitern des Jobcenters noch einiges abverlangen. Bis zu 3.380 Arbeitsstunden zusätzlich könnten auf sie zukommen. Und das in Zeiten, da die personelle Lage aufgrund der Krise ohnehin schon angespannt ist. So heißt es im Bericht des Landrats etwa, dass zuletzt nur noch 60 bis 70 Prozent der Mitarbeiter anwesend waren. Der Rest hatte sich krank gemeldet oder war freigestellt, um eine Kinderbetreuung zu gewährleisten.
In der Krise hat die Kreisverwaltung schon 15 Mitarbeiter aus anderen Bereichen geschult, um Hartz-IV-Anträge mit einfachem Schwierigkeitsgrad zu bearbeiten und das Jobcenter zu unterstützen. (mz)