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Mausa-Kanal in Naumburg Mausa-Kanal in Naumburg: Riss sorgt für Vollsperrung

Von Harald Boltze 05.06.2017, 08:22
Die Neuengüter in Naumburg werden mehrere Monate gesperrt sein.
Die Neuengüter in Naumburg werden mehrere Monate gesperrt sein. Zentralbild

Naumburg - Entgegen einer ersten Mitteilung aus der Naumburger Stadtverwaltung ist der Mausa-Mischwasserkanal unter der Straße Neuengüter nicht eingebrochen, sondern nur an einer Stelle gerissen. Doch damit war es das auch schon mit den guten Nachrichten. Denn aufgrund dieser Beschädigung kommt es ab sofort zu einer mehrmonatigen Vollsperrung der Neuengüter für den Autoverkehr, die womöglich sogar bis in das kommende Jahr hinein gelten könnte.

Der große Mausa-Kanal verläuft unter anderem parallel zur Freyburger Straße, an vielen Stellen unter Wohnbebauung, quert aber auch die Neuengüter. Das Problem dabei ist, dass der Kanal nicht allzu tief liegt. Unter den Neuengütern trennen die 15 Zentimeter dicke Kanaldecke gerade einmal zwölf Zentimeter Straßendecke von den darüberfahrenden Autos. „Durch einen neu entstandenen Riss in der Straßendecke an dieser Stelle ist es auch zu einem Riss im Kanal gekommen. Damit die Beschädigung nicht größer wird, muss jede Belastung vermieden werden“, erklärt die Geschäftsführerin des Abwasserzweckverbandes (AZV) Naumburg, Ute Steinberg, die Vollsperrung der Neuengüter, für die schon seit vielen Jahren eine Tonnagebegrenzung gilt.

Nun will der AZV verschiedene Varianten prüfen lassen, wie mit dem Schaden umzugehen ist. Eine Tieferlegung des Kanals oder die Erhöhung der Straße scheiden als Möglichkeiten aus. Sicher ist, so Steinberg, dass die Kanaldecke stabilisiert wird, womöglich mit bewehrtem Beton. Glück im Unglück ist, dass die Neuengüter eh aufgerissen werden sollen. Stadt Naumburg und AZV planen seit Längerem eine gemeinschaftliche Baumaßnahme. In dieser soll die Erneuerung des Mischwasserkanals sowie der grundhafte Straßenausbau der Strecke Neuengüter - Hinter dem Dom - Zufahrt zum Oberlandesgericht erfolgen. 1,16 Millionen Euro Fördermittel hat die Stadt dafür vom Bund bekommen.

Allerdings war die Baumaßnahme erst für das kommende Jahr geplant. Gut möglich jedoch, dass dies aufgrund der jüngsten Entwicklung auf Herbst oder Jahresende 2017 vorgezogen wird, wie Ute Steinberg sagt. Wäre dies der Fall, könnte es bedeuten, dass die Vollsperrung nicht am 30. September endet, sondern durch die Straßensanierung deutlich erweitert wird. „Für die Anwohner ist das natürlich keine schöne Situation“, so Ute Steinberg. Neben Neuengüter, der Straße Hinter dem Dom sowie der OLG-Zufahrt sollen 2018/2019 laut AZV auch in der Georgenstraße Kanalarbeiten erfolgen.