Luftrettung ADAC Luftrettung ADAC: Rettungshubschrauber sind seltener gestartet, aber mit mehr Einsätzen

Weißenfels - Viele Pausen haben sich die Luftretter des ADAC im vergangenen Jahr nicht gegönnt. Insgesamt 1.484 Einsätze flogen die Piloten in ganz Sachsen-Anhalt. Das sind rund 15 Prozent mehr gewesen als noch im Vorjahr. Doch beim genauen Blick auf die Zahlen ergeben sich regional teils deutliche Unterschiede. Denn die für Weißenfels und den Burgenlandkreis relevanten Christoph-Rettungshubschrauber mit den Nummern 61, 63 sowie 70 verzeichneten 2018 allesamt rückläufige Einsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Bei den beiden Leipziger Helikoptern lag der Rückgang zusammengerechnet bei rund sechs Prozent.
Haben im vergangenen Jahr im Einzugsgebiet der besagten Rettungshubschrauber also weniger Menschen in Lebensgefahr geschwebt? „Das kann man so nicht sagen“, antwortet ADAC-Pressesprecher Jochen Oesterle. Denn die Einsatzzahlen werden von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wenn etwa am Boden eine neue Wache entsteht und so die Wege für die Rettungswagen kürzer werden, kann sich das direkt in den Einsatzzahlen der Hubschrauber niederschlagen. Aber auch veränderte Alarmierungsstrategien beeinflussen möglicherweise die Einsatzzahlen der Helikopter.
Rettungshubschrauber seltener gestartet - Einsätze in Sachsen-Anhalt haben aber zugenommen
Auffällig in der Statistik des vergangenen Jahres ist nichtsdestotrotz, dass die Leipziger Rettungshubschrauber zwar insgesamt seltener gestartet sind, ihre Einsätze in Sachsen-Anhalt aber zugenommen haben. Christoph 61 landete im vergangenen Jahr 501 mal in Sachsen-Anhalt, um Leben zu retten. Im Jahr zuvor waren es mit 443 Flügen mehr als 50 Einsätze weniger. Christoph 63 hat Sachsen-Anhalt im Jahr 2018 mit 452 Einsätzen ebenfalls deutlich häufiger angesteuert. Unterdessen nahmen die Einsatzzahlen der Helikopter in Sachsen ab. Ist der Rettungsdienst am Boden möglicherweise besser aufgestellt als in Sachsen-Anhalt?
Solche Schlüsse seien Kaffeesatzleserei, warnt ADAC-Sprecher Jochen Oesterle. Wirklich einordnen können die Schwankungen nur die zuständigen Rettungsleitstellen. Auch muss sich nicht hinter jeder Veränderung ein Problem verbergen. Manchmal sind die unterschiedlichen Zahlen schlicht dem Grund der Einsätze geschuldet. Gibt es beispielsweise mehr schwere Verbrennungen, starten die Luftretter möglicherweise häufiger, um die Verletzten direkt in Spezialkliniken bringen zu können, gibt er ein Beispiel.
Überraschen mag manchen, dass die Rettungshubschrauber nur verhältnismäßig selten bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommen. Die machen bei Christoph 61, 63 und 70 nur zwischen sieben und neun Prozent der Einsätze aus. Ihre Hauptaufgabe sind internistische Notfälle. (mz)