Landtagswahl Landtagswahl: Sturm holt sich Direktmandat

Naumburg - Es wurde spannend und knapp, am Ende jedoch reichte es dennoch für Daniel Sturms dritten Einzug in den Landtag. Der Christdemokrat verfolgte mit weiteren Parteifreunden, unter ihnen Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU), am Abend in der Rathausdiele den Ausgang der Wahl im Kreis 42 Naumburg. Der Kreis umfasst neben der Stadt Naumburg mit ihren Ortsteilen die Gemeinden der Verbandsgemeinden Wethautal und Unstruttal.
Allerdings war bereits 19.15 Uhr nach Auszählen von 21 der 90 Bezirke des Wahlkreises klar, dass es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen würde. Da konnte Sturm 1003 Stimmen verbuchen, Funke lag bei 928. „Dass es so eng würde, hatte ich nicht gedacht. Wir haben bislang für unser Land keine schlechte Politik gemacht, aber es war vor allem eine Protestwahl in Richtung Bundespolitik, und hier im Landessüden ist die Kernzelle AfD Sachsen-Anhalts“, sagte Sturm. Für ihn komme es jetzt darauf an, noch mehr auf die Bürger zuzugehen, die Sacharbeit noch stärker in den Vordergrund zu stellen.
Nur wenige Meter entfernt in der Naumburger Gaststätte „Köpie“ versammelten sich am Abend die Linken, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Roland Claus, um mit ihrem Direktkandidaten Jan Wagner das Wahlergebnis zu analysieren. „Naumburg ist konservativ geprägt, deshalb ist der Sieg Daniel Sturms nicht überraschend. Wir haben hier einen Zweitstimmen-Wahlkampf geführt. Das Flüchtlingsthema hat jedoch als Einzelthema die Entscheidung der Wähler dominiert, obwohl es kein landestypisches Thema ist“, so Wagner. Der Naumburger, der 2011 über einen Listenplatz in den Landtag eingezogen war, wird den erneuten Sprung wegen der Verluste seiner Partei über die Landesliste nicht wieder schaffen.
Lydia Funke, Direktkandidatin der Alternative für Deutschland, dagegen feierte in Magdeburg mit Mitgliedern und Sympathisanten das gute Abschneiden ihrer Partei. Für eine Bewertung des Wahlergebnisses war die Nebraerin telefonisch am Abend nicht erreichbar. Bereits am Vormittag hatte in dessen Wohnort Stößen die Stimmabgabe des AfD-Spitzenkandidaten und Landesvorsitzenden André Poggenburg für Aufmerksamkeit gesorgt. Mehrere Fernsehteams versammelten sich im und vor dem Wahllokal im Rathaus der knapp 1000 Einwohner zählenden Stadt, um Poggenburg zu interviewen. Gegen 10 Uhr gab er, begleitet von zwei Wachmännern, dort seine Stimme ab, um anschließend nach Magdeburg zu fahren. Zu Zwischenfällen kam es nicht, Polizei und Ordnungsamt waren vor Ort.
Insgesamt verlief die Wahl ohne Probleme, wie Kreiswahlleiter Ralf Michel einschätzen konnte. Allerdings lag das Ergebnis des Wahlkreises relativ spät vor, da sich in einem der drei Eckartsbergaer Wahlbezirke das Auszählen der Stimmen verzögerte. Ansonsten sorgten die innerhalb des Burgenlandkreises eingesetzten 1770 Wahlhelfer für einen reibungslosen Ablauf. Michel dankte ihnen für ihre geleistete Arbeit.
