Kloster Memleben Kloster Memleben: Psalmengesang in Krypta

Memleben - In der Krypta erklingen Psalmengesänge, am Abend wird eine Andacht gefeiert: Seit Mittwoch herrscht im ehemaligen Kloster Memleben wieder echtes klösterliches Leben. Für einige Tage verweilen aktive Benediktinermönche aus der Abtei Münsterschwarzach (Franken) in dem historischen Bauwerk.
Brücke zur Geschichte
Als Bestandteil des „Belebten Klosters“ lassen sie innerhalb der noch bis kommenden Sonntag dauernden „Ora et labora“-Tage Besucher des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben eintauchen in das klösterliche Leben des Mittelalters. „Damit schlagen wir eine Brücke zwischen der Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters und dem Leben der Gegenwart“, erläutert Museumsleiterin Andrea Knopik.
Neben der Teilnahme an den Stundengebeten können Besucher im Gespräch mit Pater Maximilian, Bruder Remigius und Bruder Samuel einiges über das Leben nach der Regel des heiligen Benedikt erfahren. Ein kleines Aktivangebot im Rahmen einer Klosterwerkstatt, die unter anderem das Schöpfen von Papier anbietet, ergänzt das Programm an diesen Tagen. „Der klösterliche Wechsel zwischen Gebet und Arbeit ist somit auch für Museumsgäste erfahrbar“, so Andrea Knopik weiter. Abschluss und Höhepunkt der Kloster-Tage wird am Sonntag der um 10 Uhr beginnende Gottesdienst mit der Katholischen Pfarrgemeinde aus Querfurt sein.
Kaiser Otto II. und Theophanu
Das klösterliche Leben wird auch im Mittelpunkt der großen Sonderausstellung „Wissen und Macht - Der heilige Benedikt und die Ottonen“ stehen, in deren Vorbereitungen Andrea Knopik bereits steckt. Zwar wird die Schau erst am 7. Mai kommenden Jahres eröffnet werden, dennoch laufen die Planungen bereits auf Hochtouren, wie die Museumschefin berichtet. Memleben, der Sterbeort von König Heinrich I. (936) und seinem Sohn, Kaiser Otto der Große (973), wird dann hohen Besuch empfangen: den heiligen Benedikt, den Mönch Heimerad sowie Kaiser Otto II. nebst Gattin Theophanu. „Die vier Hauptpersonen berichten in der Ausstellung von der Ankunft des Benediktinerordens im Unstruttal und von den weitreichenden Impulsen des Klosters für die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut“, kündigt Andrea Knopik an. Dabei können die Besucher den damaligen Mächtigen ganz nahe kommen, sollen doch auf dem Grundriss der ersten Klosterkirche deren Figuren aufgestellt werden.
Allerdings bleibt die Sonderausstellung nicht auf Memleben beschränkt. Um die Bedeutung und Ausstrahlung des klösterlichen Lebens im Mittelalter zu verdeutlichen, spannt Museumsleiterin Knopik ein Netzwerk, das die ehemaligen Klöster Zscheiplitz, Reinsdorf, Pforta, Zeitz, Posa, Goseck und das Moritzkloster Naumburg sowie Klöster in Thüringen umfasst.
Geöffnet ist das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr. Eingeladen in die Klosterwerkstatt im Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben wird ab Donnerstag und noch bis zum Sonnabend, 29. Juli, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Zum Papierschöpfen sind Besucher ebenfalls ab Donnerstag bis zum Sonnabend willkommen, jedoch nur in der Zeit von 11 bis 12.30 Uhr. Weitere Informationen: Telefon 034672/6 02 74 oder E-Mail [email protected]