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Kegeln - Landesliga Kegeln - Landesliga: Osterfelder verlieren gegen Jeßnitz

Von Tobias Heyner 11.02.2014, 18:45
Der Osterfelder Schlussstarter Herold Rümmler (rechts) kam nicht an seine Normalform heran.
Der Osterfelder Schlussstarter Herold Rümmler (rechts) kam nicht an seine Normalform heran. Carlo Böttger Lizenz

Osterfeld/MZ - „Das darf doch alles nicht wahr sein - sonst schaffe ich doch üblicherweise immer meine 500 Punkte“, ärgerte sich am Samstag ein völlig aufgelöster Osterfelder Senioren-Kegler Herold Rümmler über sich selbst. Im letzten Durchgang kamen er und Uwe Nespetha nicht an ihre eigentliche Leistungsfähigkeit heran und so verwandelte sich die bis dato recht dünne Führung gegen die Gäste aus Jeßnitz am Ende in eine 2 934:2 952-Niederlage.

Den Tränen nahe hielt Rümmler die traditionelle Schlussansprache und gab sich selbst die Hauptschuld an dem, „was nicht passieren durfte.“ Worin die Tragik der Niederlage lag, fasste er selbst gut in Worte: „In der Süd-Staffel der Landesliga läuft es üblicherweise so, dass die Teams ihre Heimspiele gewinnen und Auswärts verlieren. Diese Heimniederlage hier stürzt uns urplötzlich so tief in den Tabellenkeller, dass nur ein Wunder uns noch vor dem Abstieg in die Landesklasse retten kann.“

Volle/Räumer/Fails/Gesamt

Osterfeld: Gunhold (340/163/ 5/503), Burkhardt (345/182/3/ 527), Schmidt (347/128/7/475), Enders (329/175/5/504), Nespetha (311/ 135/8/446), Rümmler (339/140/11/ 479).

Jeßnitz: Lingner (308/128/11/ 436), Grande (347/177/4/524), Langanki (350/171/4/521), Hering (346/149/7/495), Kwasnok (352/137/5/489), Gehre (343/ 144/10/487) (th)

In all der Freude über den unerwarteten Sieg, zeigte der Jeßnitzer Mannschaftsleiter Karl-Heinz Lingner - der an diesem Tag das schlechteste Ergebnis der Gäste zustande brachte - auch großes Mitgefühl mit den Grün-Gelben: „Es ist wirklich eine große Ungerechtigkeit, dass die Mannschaften mit den besten Bahnen am Ende die Leidtragenden sind.“ Damit traf er ins Schwarze. Denn genau diese mangelnde Qualität der Bahnen vieler Teams macht den enormen Heimvorteil in dieser Spielklasse aus. „Während wir in der Fremde so meist unter erschwerten Bedingungen spielen, kommen die anderen Vereine bei uns immer ziemlich gut zurecht“, brachte es der Osterfelder Kapitän Gerhard Burkhardt noch einmal auf den Punkt.

Erschwerend komme noch hinzu, dass man in dieser Saison mit großem Verletzungspech umgehen müsse. Bernd Riebel konnte am Samstag beispielsweise nur zuschauen, weil er sich auf Arbeit eine Verletzung an der rechten Hand zugezogen hatte. Und Nespetha musste zuletzt dreimal krankheitsbedingt aussetzen, was sein eher durchwachsenes Ergebnis mit verursacht haben wird. Noch dazu helfen praktisch an jedem Spieltag Teamkollegen bei der Osterfelder Herrenmannschaft aus, die ihrerseits in der Kreisoberliga gegen den Abstieg kämpft. Am vergangenen Wochenende war unter anderem Wolfgang Dietze mit nach Lossa gefahren. „Mein erster Gastauftritt bei unseren Herren“, erklärte der „Junior-Senior“, wie Burkhardt ihn scherzhaft bezeichnet.

„Zwei Spieler können wir maximal zeitgleich ausborgen, aber dann müssen diese am darauffolgenden Spieltag bei uns pausieren“, erklärte Burkhardt, „das funktioniert nur dadurch, dass auch wir regelmäßig von den Herren unterstützt werden.“ Das klappe in der Regel gut. Allgemein habe man bisher aber auch viel Pech gehabt. „Wir haben in dieser Saison auswärts schon mehr als einmal nur sehr knapp verloren. Teilweise mit nur zwei müden Pünktchen - und das bei 3 000 Punkten Mannschaftsergebnis im Schnitt“, berichtet Burkhardt, „aber so ist es nun einmal im Kegeln. Dafür kann man sich im Nachhinein nichts mehr kaufen.“

Nun brauchen die Osterfelder Senioren jedenfalls das schon erwähnte „Wunder“. Drei Spieltage stehen noch aus, und zwei davon werden sie auswärts bestreiten. Mindestens einen davon müssen sie gewinnen, sonst ist der Abstieg beschlossene Sache. Damit könnte alles auf einen echten Showdown am 14. und letzten Spieltag in Großörner hinauslaufen. „Die haben mit die schlimmsten Bahnen dort“, meint Lingner, aber Burkhardt glaubt: „Bei Großörner könnten wir uns vielleicht noch die Spielklasse retten.“

Uwe Nespetha (rechts) erreichte lediglich eine Punktzahl von 446.
Uwe Nespetha (rechts) erreichte lediglich eine Punktzahl von 446.
Carlo Böttger Lizenz