Hobbymaler Hobbymaler : Inspirierende Motive

Laucha - „Es ist ganz schön schwer und auch eine Herausforderung das zu zeichnen“, sagt Heide Böhme, Teilnehmerin des diesjährigen Pleinair unter Leitung des Kunstmalers Matthias Schöneburg. Die Hobbymalerin aus Bad Kösen sitzt mit ihrer Staffelei mit Blick auf eine Baumreihe an der alten Lauchaer Stadtmauer unweit der Oberen Krautgasse. Sie zeichnet zunächst einen der Bäume. Die Herausforderungen an der Freiluftmalerei sind unter anderem, die sich ständig verändernden Wolken, wechselnder Lichteinfall und -reflexe als Momentaufnahme einzufangen
Doch die insgesamt 17 Teilnehmer des Pleinairs, die sich vergangene Woche täglich ab zehn Uhr bis in die Nachmittagsstunden der Malkunst in Aquarell widmeten, hatten auch eine ganze Menge Freude an ihren Motiven, die nach und nach auf der transportablen Staffelei entstanden. Auch Marlis Röder, Hobbymalerin aus Burgscheidungen bestätigt diesen Unterschied zwischen Malerei im Atelier und Freiluftmalerei.
Doch eines einte die Frauen und Männer des 11. Pleinairs unter Leitung von Matthias Schöneburg: Kunst in der Gemeinschaft auszuleben, gegenseitig Tipps, Erfahrungen und Inspiration auszutauschen und auch mal den anderen Gleichgesinnten über die Schulter zu blicken, wie setzt er oder sie ein bestimmtes Motiv um. „Es ist ein gutes Geben und Nehmen“, meint der Leiter des Pleinairs und er lobt, dass die Malgruppe mit Ehrgeiz und selbstkritischem Standpunkt an unterschiedlichen Motiven sehr akribisch arbeitet. „Aquarell ist immerhin die anspruchsvollste Maltechnik, weil Zeichenfehler im Nachhinein so gut wie nicht ausgebügelt beziehungsweise retuschiert werden können“.
Der studierte und freischaffende Maler, Grafiker und Illustrator aus Bad Bibra leitet diesen jährlichen Kurs der Freiluftmalerei bereits seit 2010. Sein Wissen gibt er in Volkshochschulkursen und in dem von ihm betreuten Malkreis Klosterhäseler weiter. Das in Freizeitkünstlerkreisen zu einer beliebten Tradition gewordene Pleinair führt jedes Jahr in eine andere Örtlichkeit im Burgenlandkreis, unter anderem im vorigen Jahr nach Bad Kösen. Laucha bot während der ersten Septemberwoche eine Fülle schöner Motive. Allerdings waren die Frauen und Männer auch den Wetterunbilden ausgeliefert, so als Regengüsse und herbstliche Kühle zu Unterbrechungen in der Kunst führten. Am Montag waren die Teilnehmer in Lauchas Stadtmitte rund um das Rathaus, Kirche und Bahnhof unterwegs, Dienstag verteilten sich alle entlang der Stadtmauer vom Obertor bis zum Glockenmuseum, und am Mittwoch im Wechsel zwischen wärmender Sonne und dunklen Quellwolken war man an der Stadtmauer unweit Unterer Krautgasse Richtung Unstrut mit Blick zur Segelflugschule Dorndorf präsent. Die Mittagspause wurde unter den Linden genutzt, um ins Gespräch zu kommen.
Bereits als Stammgast hatte Karin Krentz mit familiären Wurzeln in Kirchscheidungen aus Rostock die weiteste Reise zum Pleinair auf sich genommen. Die Hobby-Künstler, die in verschiedenen Malkreisen wirken, kamen außerdem aus Schkeuditz, Weißenfels, Eulau, Freyburg, Burgscheidungen und Klosterhäseler. Erstmals beteiligte sich Isabel Ritter aus Eulau und zeigte sich vom Pleinair begeistert. „Es macht unheimlich Freude, und der Austausch mit den anderen ist eine tolle Sache.“
Nicht zuletzt freute sich Schöneburg über den großen Zuspruch. „Sonst beteiligten sich zwölf bis 14 Hobbykünstler, in diesem Jahr erstmals 17 Frauen und Männer.“ Nicht nur „alte Hasen“ seien beim Pleinair willkommen, auch „Neulinge“ könnten sehr viel Wissen erlangen, machte Matthias Schöneburg Mut für jene, die vielleicht noch zögerten. Am Donnerstag und Freitag setzte sich das Pleinair in den Randlagen Lauchas mit wunderschönen Ausblicken Richtung Unstrut und Weinberge fort und das bei weitaus schönerem Wetter als noch zu Beginn der Woche.

