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Hege-Sonderausstellung in Naumburg Hege-Sonderausstellung in Naumburg: Neugierig machende Fotos

Von Jana Kainz 01.04.2019, 07:11
Vor der Verleihung bleibt Zeit, sich die ausgestellten, zur Hege-Schau entstandenen Schüler-Projektarbeiten anzuschauen.
Vor der Verleihung bleibt Zeit, sich die ausgestellten, zur Hege-Schau entstandenen Schüler-Projektarbeiten anzuschauen. Biel

Naumburg - Zum Ausklang der Naumburger Sonderschau „Licht und Schatten. Walter Hege“ zog es die meisten Gäste Sonnabendnachmittag in zwei Nebenräume der Galerie im Schlösschen. Dort war nicht etwa das Werk des berühmten Naumburger Fotografen und Filmemachers zu sehen, sondern die, wie es Kuratorin Yvonne Fiedler sagte, „Zusatzausstellung mit Arbeiten der Nachfolger von Walter Hege“. Eben diese beinhaltete aus 400 ausgewählte 80 Fotografien - Einzelarbeiten wie Serien -, die Schüler aller vier neunten Klassen des Naumburger Domgymnasiums innerhalb des vom Stadtmuseum Naumburg angebotenen Projektes „Fotografiere Deine Stadt!“ hauptsächlich im Rahmen ihres Kunstunterrichtes, aber auch an freien Nachmittagen angefertigt hatten. Krönender Abschluss war nun die Preisverleihung zur Finissage.

Auch Besucher stimmen über Favoriten ab

Neben einer unabhängigen Jury, bestehend aus Museumsleiter Siegfried Wagner, Fotografin Martina Kiepe und Tageblatt/MZ-Redakteurin Constanze Matthes, hatten auch die Besucher die Stimme für ihren Favoriten abgeben können. 124 Zettel kamen zusammen. Aus den darauf beigefügten Kommentaren ging hervor, dass den Gästen die Wahl schwer gefallen ist. Da hieß es unter anderem: „Alle sind schön, großes Lob!“ Dennoch gab es einen Favoriten. 21 Stimmen erhielt die Einzelarbeit von Felix Schnur. Der 14-Jährige hatte ein verträumt wirkendes Fenster der Töpferei Pintz am Domplatz 1 aufgenommen.

Eine Serie überzeugte hingegen die unabhängige Jury, die, wie Martina Kiepe stellvertretend sagte, überrascht gewesen war, dass sich die Schüler durchweg nur alten Gebäuden gewidmet hatten. Mit den Aufnahmen des Hauses Wenzelsstraße 25 habe Marlene Sittig das Projektthema am umfassendsten bearbeitet, befand die Jury. „Sie hat es verstanden, uns mit den drei Bildern auf das Haus neugierig zu machen“, sagte die Fotografin. Von der Totale führt die Neuntklässlerin die Betrachter über eine Fensteraufnahme bis hin zu einem Detail - dem Ausschnitt einer bröckelnden Fassade. Weil auch der dreiköpfigen Jury die Auswahl schwer gefallen war, hatte sie sich spontan für einen Sonderpreis entschieden. Eben dieser ging an Arwa Hartung. Ihre Fotoserie zum Max-Klinger-Haus sei eine „sehr mutige und sehr freie Arbeit“, die nicht viel mit Heges Fotoschaffen zu tun habe, so Martina Kiepe, sondern davon losgelöst und neugierig daherkommt. So biete die Schülerin mit ihrem Blick durch die Scheibe in den Vorraum des Klinger-Hauses eine völlig neue, neugierig machende Perspektive. Alle drei Schüler erhielten einen gerahmten Abzug ihrer preisgekrönte Arbeit. „Das ist für Ruhm und Ehre“, so Yvonne Fiedler, „und fürs Vergnügen gibt es einen Kinogutschein.“

Lob von Kunstlehrerin

Nach wochenlangem Warten waren die Schüler im Schlösschen noch einmal auf die Folter gespannt worden. Denn für einen würdigen Rahmen spielten zu Beginn der Preisverleihung die Dom-Gymnasiasten Selma Rummler und Maximilian Miersch auf Violine und Viola auf und sang Thao Vi Quach zu ihrem Spiel auf der Ukulele. Kunstlehrerin Silke Ringleben, die mit den Neuntklässlern das Projekt „gerockt hat“, wie die Kuratorin betonte, erzählte, dass der Weg zu diesem nun präsentierten Ziel, ein erlebnisreicher, ergebnisreicher, schöner und für Schüler wie Lehrerin nicht einfacher Weg gewesen sei. Und sie war für das Stadtmuseum, speziell für Yvonne Fiedler und Siegfried Wagner, voll des Lobes: „Viele Projekte werden von Institutionen und Vereinen und Verlagen an die Schulen herangetragen und umgesetzt. Die Aufgaben werden aufwendig vor- und aufbereitet, Ergebnisse eingesendet. Und dann gibt es oft kein Feedback und wir hören nichts mehr von den eingereichten Arbeiten der junge Leute.“

Foto von Arwa Hartung, das mit einem Sonderpreis gewürdigt wurde.
Foto von Arwa Hartung, das mit einem Sonderpreis gewürdigt wurde.
Biel