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Hauptbahnhof Naumburg Hauptbahnhof Naumburg: Fahrt zu den Gleisen

Von Franziska Fiedler 09.05.2017, 10:47
Der gerade in Betrieb genommene Aufzug am Gleis eins führt in die Unterführung.
Der gerade in Betrieb genommene Aufzug am Gleis eins führt in die Unterführung. Fiedler

Naumburg - Im Juli werden die 21 Mitglieder des Unesco-Komitees über die Aufnahme des Naumburger Doms - als Herzstück der hiesigen Bewerbung - in die Welterbe-Liste entscheiden. Dieser Titel würde seine Wirkung entfalten und noch mehr Touristen in die Saale-Unstrut-Region locken. Wunder Punkt des Unterfangens in Naumburg war bisher der Hauptbahnhof. An dem wenig serviceorientierten Zustand des Verkehrsknotenpunktes, dessen Betreiber die Deutsche Bahn Station und die Service AG ist, hat sich in der vergangenen Woche nun etwas verbessert.

Mit Sprachfunktion

Die beiden Fahrstühle, die Reisende zu den Gleisen eins, vier und fünf befördern sollen, wurden in Betrieb genommen. Dazu wurde die Personenunterführung an den Zugängen angepasst und saniert. Die Fahrstühle selbst sind mit einer Sprachfunktion ausgestattet, so dass Benutzer sich auch am gesprochenen Wort einer Computerstimme orientieren können. Damit wird Menschen mit Handicap und Menschen mit schwerem Gepäck das Reisen wesentlich erleichtert.

Fehlt noch der Einbau eines Aufzugs für die Gleise zwei und drei. Einen Termin gibt es dafür noch nicht, so Wolfgang Ball, Pressesprecher der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH. Ihm zufolge sei der Einbau eines Aufzuges aufgrund der eingeschränkten Breite am Bahnsteig zwei und drei besonders aufwendig. Für die Bauarbeiten müssten Sperrpausen eingeplant werden, was aufgrund des umfangreichen Fernverkehrs, der den Naumburger Hauptbahnhof durchfährt, bis Ende des Jahres nicht umsetzbar sei. So werden „mobilitätseingeschränkte Personen weiterhin von unseren Servicemitarbeitern über einen Überweg über die Gleise zum Bahnsteig zwei und drei gebracht“, sagt der Pressesprecher der Deutschen Bahn, Jörg Bönisch.

Toiletten bleiben Problem

Laut Bönisch werde die Unterführung demnächst auch neue Wandfliesen und somit ein freundlicheres Antlitz erhalten. Am gestrigen Montagmorgen gingen die dementsprechenden Arbeiten weiter. Ein Elektriker war dabei, neue Leuchten in der Unterführung anzubringen.

Ein weiteres Problem bleibt die eingeschränkte Nutzung der Bahnhofstoiletten, die momentan nur zwischen 8 und 18 Uhr möglich ist. Es handele sich, laut Jörg Bönisch, um eine unternehmerische Entscheidung des Pächters. Reisende, die später oder früher unterwegs sind, verweist er auf die in den Zügen zur Verfügung stehenden kostenfreien Toiletten und enthebt die Deutsche Bahn damit diesem Verantwortungsbereich.