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Handball  Handball : Burgenländer besiegen "tierische" Gegner

Von Torsten Kühl 08.09.2019, 16:44
Super Einstand mit zehn Treffern: Michelle Paluszkiewicz, Neuzugang vom SC Markranstädt.
Super Einstand mit zehn Treffern: Michelle Paluszkiewicz, Neuzugang vom SC Markranstädt. Torsten Biel

Plotha/Naumburg - Die Oberliga-Frauen des HC Burgenland sind erfolgreich in die neue Saison gestartet. In Plotha feierten sie am späten Sonntagnachmittag einen deutlichen 32:22-Erfolg gegen die Reserve des Zweitbundesligisten HC Rödertal. Bereits zur Pause hatten die Gastgeberinnen mit 17:11 vorn gelegen.

Allerdings waren die „Rödertalbienen“ nur mit einem kleinen Aufgebot angereist, weil ihre erste Mannschaft zeitgleich spielte. Dagegen konnten die Burgenländerinnen - obwohl ihnen mit Marie Schuhknecht lediglich eine Torhüterin zur Verfügung stand - auf eine größere Bank bauen. Luisa Lucas, am Ende mit zwölf Treffern erfolgreichste Werferin der Gäste, brachte das Team aus Sachsen mit einem verwandelten Siebenmeter sowie wenig später noch einmal in Front, aber dann drehten die HCB-Frauen auf und das Ergebnis zu ihren Gunsten.

Besonders Michelle Paluszkiewicz, Neuzugang vom Drittligisten SC Markranstädt, erwies sich als treffsicher. Sie erzielte insgesamt zehn Tore und war einer der Garanten des Erfolgs. „Sie ist für uns eine absolute Verstärkung. Vor allem in der Abwehr und im Tempogegenstoß. Sie läuft unheimlich viele Konter“, freute sich Jessica Stiskall, die Spielertrainerin des HCB, die trotz des deutlichen Heimerfolgs auch noch kleinere Kritikpunkte sah. „Angesichts des klaren Vorsprung haben wir phasenweise ein wenig zu lässig agiert und uns zu viele leichte Fehler geleistet. Ansonsten war es für den Anfang aber natürlich schon okay.“

Am kommenden Sonntag, 15. September, gastieren die Burgenländerinnen ab 17 Uhr bei Vorjahresmeister Koweg Görlitz, der auf den Aufstieg in die 3. Liga verzichtet hatte. Dafür trat Union Halle-Neustadt II, Vizemeister der Mitteldeutschen Oberliga, den Gang in die höhere Spielklasse an.

Nun sogar Spitzenreiter

Bereits am Sonnabendabend hatten die Oberliga-Männer des HCB auch ihr zweites Saisonspiel für sich entschieden. Bei der HSG Freiberg setzten sie sich am Ende souverän mit 28:24 durch. Damit waren sie zumindest für 22 Stunden Tabellenführer der „Mitteldeutschen“ - bis die Bad Blankenburger in Aue spielten. Da die Thüringer dort aber in letzter Sekunde durch einen Siebenmeter noch den Ausgleich zum 30:30-Endstand kassierten, bleibt der HCB mindestens bis zum kommenden Wochenende an der Spitze der „Mitteldeutschen“.

In der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus dem Burgenlandkreis in Freiberg zunächst Probleme mit Martin Schettler, der den Ball mit schöner Regelmäßigkeit im Winkel versenkte. Dann bekamen die Burgenländer das Geschehen in den Griff, und sie lagen zwischenzeitlich mit vier Toren vorn. Freiberg kam aber wieder heran, und quasi mit der Pausensirene glich der routinierte Spielertrainer der „Dachse“, Alexander Matschos, zum 14:14 aus.

Wie schon zum Auftakt gegen Aue II dominierten die HCB-Mäner dann den zweiten Abschnitt. „Wir agierten nun in der Abwehr etwas offensiver und bekamen dadurch mehr Zugriff, wobei wir auch vor dem Seitenwechsel eigentlich gar nicht so schlecht gespielt hatten“, schätzte Trainer Steffen Baumgart ein. Zwar wurde nun der Freiberger Nico Werner, in der Vorwoche bei der Niederlage in Oebisfelde noch grippegeschwächt, treffsicherer. Doch Florian Pfeiffer, der mit sieben Toren erfolgreichster Werfer der Gäste war und auch in der Defensive seinen Mann stand, führte die Burgenländer zum verdienten Sieg.

„Ich bin zufrieden, denn in einer so vollen, stimmungsvollen Halle gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes HSG-Team musst du erst einmal bestehen“, so Baumgart. Der Coach lobte auch beide Torhüter für ihre soliden Leistungen. Neuzugang Andreas Nositschka parierte zum Beispiel in Freiberg einen Siebenmeter und hielt damit in dieser Saison seine 100-Prozent-Quote bei Strafwürfen. Besonders hob Steffen Baumgart noch Max Weber heraus: „Wir haben ihn in der zweiten Halbzeit gebracht, um Tom Hanner eine Pause zu geben, und Max hat aus der Kalten zwei wichtige Tore erzielt und in der Abwehr tadellos gespielt.“ Ihr nächstes Punktspiel, daheim gegen den HBV Jena, bestreiten die Burgenländer ausnahmsweise am Sonntag. Anwurf im Naumburger „Euroville“ ist am 15. September um 16 Uhr.

Niederlagen für Reserveteams

Die dezimierte zweite Männermannschaft der Burgenländer - sie musste auf die Leistungsträger Stefan Wallis und Marcus Födisch sowie weitere Akteure verzichten - kam am Sonnabendnachmittag in der Verbandsliga bei Rot-Weiß Staßfurt II mit 24:37 unter die Räder. Am kommenden Sonnabend, 14. September, wartet auf die Schützlinge von Marcus Deibicht, Kevin Lang und Sebastian Enke mit dem Auftritt beim Tabellenzweiten Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz II bereits das nächste schwere Auswärtsspiel in der Staffel Süd.

Und auch die zweite Frauenmannschaft des HCB kassierte eine Niederlage. Sie unterlag am Sonntag zum Saisonauftakt in der Sachsen-Anhalt-Liga im heimischen Plotha dem TuS Magdeburg-Neustadt mit 20:25. Beste Werferin der Einheimischen, die nur einmal, beim 3:2, in dieser Partie vorn lagen, war Lisa-Marie Denzin mit sechs Treffern (siehe auch „Statistik“). Am kommenden Sonnabend muss das von Andrea Elger trainierte Junior-Team des Clubs in Köthen antreten.

Unterstützen Spielertrainerin Jessica Stiskall an der Seitenlinie: Theresa Gering und Danny Nas.
Unterstützen Spielertrainerin Jessica Stiskall an der Seitenlinie: Theresa Gering und Danny Nas.
Torsten Biel
HCB-Torhüterin Marie Schuhknecht mit Gästespielerin Luisa Lucas, die insgesamt zwölf Tore erzielte.
HCB-Torhüterin Marie Schuhknecht mit Gästespielerin Luisa Lucas, die insgesamt zwölf Tore erzielte.
Torsten Biel