Fußball-Landesliga: Fußball-Landesliga: Zorbau schlägt Aufsteiger Eisleben

Zorbau - In der 80. Minute brandete Beifall auf. Maximilian Schnelle durfte zehn Minuten eher unter die Dusche, machte Platz für Spielertrainer Maik Kunze. Der Zorbauer Angreifer hatte zu diesem Zeitpunkt sein Tagwerk längst erledigt. „Zum ersten Mal ist mir im Männerbereich ein Dreierpack gelungen“, freute sich der dreifache Torschütze nach dem 4:0 (2:0)-Triumph des SV Blau-Weiß Zorbau gegen den an diesem Tag völlig überforderten Aufsteiger MSV Eisleben. Schnelle klärte in dieser einseitigen Partie binnen einer halben Minute endgültig die Fronten. Erst nutzte er in der 66. Minute ein Zuspiel des überragenden Falko Löser mit einem Sonntagsschuss zum 3:0. Nicht einmal 30 Sekunden später wurde Schnelle von Christopher Dillgen mustergültig frei gespielt und stellte den Endstand her. „Vor drei Jahren ist mir für die U23 des Halleschen FC ein ähnliches Kunststück gelungen. Da habe ich in der Nachspielzeit mit meinen zwei Treffern gegen Budissa Bautzen das Oberligaspiel noch gedreht und damit für den 2:1-Erfolg gesorgt. Normalerweise brauche ich aber immer etwas länger, um meine Buden zu machen“, sagte Schnelle.

Die 120 Zuschauer mussten auf den ersten Höhepunkt in dieser Partie aber nicht lange warten. Bereits in der vierten Minute stellte Löser mit einem tollen Solo von der Mittellinie und seinem perfekten Innenspannstoß aus 16 Metern ins lange Eck die Weichen auf Sieg. Nur neun Minuten später schlug Schnelle nach glänzender Vorarbeit von Dillgen zum ersten Mal zu.

Schon zur Pause hätten die Platzherren doppelt so hoch führen können. Doch Sergio Savanha fehlte bei zwei Eingaben nur eine Fußspitze. Bei Schnelles Schuss ans Außennetz (12.) hatten die Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Eislebens Keeper Mario Bellstedt lenkte per Fußparade einen Schuss von Löser (50.) an den Pfosten. Auch danach hatten die Hausherren genügend Möglichkeiten durch Kevin Haschke (65.), Löser (72.), Alexander Palme (78.) und Fabian Hiertzschold (86.) das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben und sich damit nach dem fünften Spieltag an die Spitze zu setzen. „Es war trotzdem schon sehr gut, was die Jungs in dieser Partie geboten haben. Wir haben clever das Tempo variiert und sind nie in Gefahr geraten. Deswegen ärgere ich mich auch nicht weiter über die vergebenen Möglichkeiten, denn das 4:0 spricht auch so eine deutliche Sprache. Ich fand es gut, dass wir uns viele Chancen herausgespielt haben“, konnte Zorbaus Trainer Maik Kunze den verpassten Sprung auf den ersten Platz verschmerzen, für den den Blau-Weißen nur ein einziger weiterer Treffer gegenüber der Eintracht aus Lüttchendorf fehlte. Die Eisleber schossen in dieser Partie ein einziges Mal auf den Zorbauer Kasten. Ein Freistoß aus dreißig Metern von Kapitän Patrick Bloßfeld ging drei Meter vorbei. Zorbaus Keeper Nico Wasewitz konnte ohne einen einzigen Schweißtropfen auf dem Trikot nach 90 Minuten den Rasen verlassen.

„Wir haben auch in der Höhe verdient verloren. Von meiner etatmäßigen Viererkette fehlten drei Mann. Die Lücke konnten wir nicht schließen. Außerdem ist Zorbau keine Laufkundschaft. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen wir gegen andere Mannschaften holen“, meinte Eislebens Trainer Frank Pfefferle, dessen Schützlinge in dieser Partie so viele Gegentore kassierten, wie in den ersten vier Punktspielen zusammen.

„Mir hat es gefallen, wie wir diesen defensivstarken Kontrahenten ausgespielt haben“, so Zorbaus Präsident Dietmar Neuhaus. Und dank Schnelle schnell für klare Verhältnisse in dieser Begegnung gesorgt haben. (mz)