"Für die Menschen hier einsetzen" "Für die Menschen hier einsetzen": Welche Ziele die Ortsbürgermeisterin für Taucha hat

Taucha - Die 1015-Jahrfeier war noch nicht mal einen Monat rum - da stand am vergangenen Wochenende mit dem Sommerfest schon die nächste große Sause in Taucha an. „Wir feiern sehr gern hier“, sagt Katrin Schmoranzer schmunzelnd. Und sie als Ortsbürgermeisterin feiert natürlich auch mit. Seit 2015 hat die 54-Jährige dieses Amt inne, dem Ortschaftsrat gehört sie seit 2009 an. „Angefangen hat alles 2004, als unsere 1000-Jahrfeier anstand und ich bei der Planung mitmachen wollte“, erzählt die Tauchaerin.
Ortsbürgermeisterin hat politische Heimat gefunden
Fünf Jahre später stellte sie sich zum ersten Mal für den Ortschaftsrat zur Wahl, damals noch auf der CDU-Liste. Auf dieser stand nämlich auch ihr Onkel. Ein Parteieintritt kam für sie aber nie in Frage - zu verschieden seien ihre und die politischen Ansichten der Christdemokraten gewesen. 2014 stand Katrin Schmoranzer auf der Liste der Bürgerinitiative Kultur, da sie sich in ihrer Freizeit sehr viel im örtlichen Karnevalsklub engagiert. Damals zog sie aber auch für die Wählervereinigung Aktives Hohenmölsener Land (AHL) in den Stadtrat von Hohenmölsen ein.
Der AHL ist sie seitdem treu geblieben, über deren Liste sie auch bei der jüngsten Wahl in den Ortschafts- und Stadtrat gewählt wurde. „Bei der AHL fühle ich mich wohl, weil es um die Menschen und nicht um Parteipolitik geht“, sagt Katrin Schmoranzer. Das deckt sich mit ihrem Ziel, als Ortsbürgermeisterin für die Menschen aus Taucha da zu sein und sich um deren Probleme und Anliegen zu kümmern. „Ich will mich bestmöglich für die Menschen hier einsetzen“, sagt die Ortsbürgermeisterin.
Ortsbürgermeisterin: Bundes- und Landespolitik mache es den Kommunen schwer
Vor allem die Zusammenarbeit mit den Bürgern bereitet ihr Freude. Dennoch sei sie skeptisch gewesen, als die langjährige Ortsbürgermeisterin Renate Pötzsch 2015 ihr Amt an sie abtreten wollte. „Ich hatte Angst, denn ich habe ja keinen Verwaltungsberuf gelernt“, sagt Katrin Schmoranzer, die seit 1983 als Fahrdienstleiterin bei der Deutschen Bahn arbeitet. Und wäre Taucha noch eine eigenständige Gemeinde, hätte sie den Job wohl nicht übernommen: „Um ehrlich zu sein, ich hätte mir das dann nicht zugetraut und ich hätte es auch nicht geschafft, meinen Beruf, die Familie, das Haus und diesen Posten unter einen Hut zu bekommen“, erklärt die Tauchaerin.
Es habe sogar während ihrer ersten Amtszeit eine Phase gegeben, in der sie nicht weitermachen wollte. „Es ist frustrierend, weil man als Ortsbürgermeister nur schwer was erreichen kann“, sagt Katrin Schmoranzer. Vor allem die Bundes- und Landespolitik mache es den Kommunen schwer. Alle hätten finanziell zu tun, sich über Wasser zu halten. „Dazu kommt die ellenlange Bürokratie“, seufzt sie.
Ziele: Firmen finden und kleine Projekte für Taucha
Genau das bekommt der Ort gerade wieder zu spüren. Seit langem will man das Volkshaus sanieren und zu einem Gemeindehaus umfunktionieren. Künftig sollen die Gemeindeverwaltung und Vereine dort unterkommen. Seit Ende des vergangenen Jahres liegt ein Fördermittelbescheid vor. Wann die Arbeiten aber beginnen sollen, ist unklar. Zunächst müssen erstmal Firmen gefunden werden, die die Maßnahme auch umsetzen. „Ich hoffe, dass spätestens 2021 alles fertig ist. Hier im jetzigen Gemeindehaus habe ich nicht einmal Internet“, sagt Katrin Schmoranzer.
Neben dem Volkshaus hat sich die Ortsbürgermeisterin auch allerlei kleine Projekte für die nächste Zeit vorgenommen. Dazu gehört, die Straßenbeleuchtung zu erneuern und kaputte Straßenbeläge auszubessern. „Auch wünschen sich die Leute da mal eine Bank oder dort mal ein Geländer. Das sind kleine Dinge, die für ein Dorf aber wichtig sind“, so Katrin Schmoranzer. Und dann wäre da ja noch die nächste große Feier in fünf Jahren, wenn Taucha 1 020 Jahre Ersternennung zelebriert. „Da wird es natürlich auch wieder eine große Party geben“, versichert die Ortsbürgermeisterin. (mz)