Floorball-WM in Riga Floorball-WM in Riga: Deutschland unterliegt nach starker Aufholjagd

Riga - Nach 3:21 Minuten der Verlängerung gab es den Knock-out. Die deutsche Floorball-Nationalmannschaft - mit fünf Spielern des UHC Weißenfels - verlor bei der Weltmeisterschaft in Riga (Lettland) am Samstagmittag das erste Match der Platzierungsrunde um die Ränge fünf bis acht gegen Norwegen mit 5:6.
„Es sind Kleinigkeiten, die am Ende ausschlaggebend waren“, sagte der Weißenfelser Martin Glaudigau. „Norwegen hat wesentlich mehr Abschlüsse auf unser Tor gehabt. Das ist etwas, was uns noch fehlt“, machte der 19-Jährige den Unterschied aus, "aber wir arbeiten daran."
Floorball-WM in Riga: Sonntag Revanche im Spiel um Platz sieben
Schon am Sonntag spielt Deutschland mit den UHC-Bundesligaakteuren Gladigau, Matthias Siede (26), Tim Böttcher (25), Axel Kuch (20) und Philip Jassmann (18) um 8 Uhr deutscher Zeit gegen Estland um Rang sieben.
In der Vorrunde trafen beide Teams bereits schon einmal aufeinander. Die Deutschen gaben dabei eine 5:3-Führung aus der Hand und wollen nun eine Revanche für das 6:6.
Floorball-Team aus Deutschland bei der WM: Mutter von Axel Kuch leidet mit
Gegen Norwegen hatte UHC-Stürmer Axel Kuch (20) Deutschland im ersten Drittel nach zehn Minuten in Führung gebracht. Davon waren nicht nur die deutschen Fans unter den rund 300 Zuschauern begeistert. Vor allem Elke Simon-Kuch, Mutter von Axel, war emotional völlig mitgenommen. „Mit sind bei seinem Tor die Tränen gekommen“, freute sie sie sich.
Danach durchliefen Simon-Kuch und die deutschen Anhänger eine wahre Achterbahn der Gefühle. Deutschland kassierte in der 16. Minute eine umstrittene Zeitstrafe, musste fünf Minuten lang mit einem Mann weniger auf dem Feld auskommen. Norwegen nutzte das eiskalt aus, hämmerte den Ball dreimal ins deutsche Tor und drehte die Partie auf 3:1 (19. Minute). Zwar schickten die Schiedsrichter in der letzten Sekunde des ersten Durchgangs einen Norweger ebenfalls für fünf Minuten auf die Strafbank, doch Deutschland nutzte die Überzahl nicht aus.
Lob vom Bundestrainer für deutsche Mannschaft bei der Floorball-WM - Rücktritt nach dem Turnier in Riga
Dennoch lobte Bundestrainer Philippe Soutter (Schweiz): „Meine Mannschaft ist wieder einmal über sich hinausgewachsen, zumal wir viele Ausfälle und gesundheitliche angeschlagene Spieler haben, die alles gegeben haben. Es ist schade, dass am Ende das Resultat nicht stimmt.“ Er zollt der Mannschaft, egal, welche Platzierung am Ende rausspringt, allergrößten Respekt.
Soutters Team gab trotz der widrigen Umstände nicht auf, verkürzte auf 2:3 (30.), startete nach dem 2:4-Gegenschlag (49.) in der Schlussphase eine fulminante Aufholjagd und glich innerhalb von vier Minuten aus (58.). Die Chance zum Sieg war da, doch in der Verlängerung war Norwegen die glückliche Mannschaft.
Am Sonntag steht Soutter das letzte Mal als Trainer an der Seite. "Nach sechs Jahren wird es Zeit für neue Impulse. Und ich hoffe, dass der deutsche Verband in seinen Strukturen besser wird. Da drehen wir uns seither im Kreis", erläutert der 54-Jährige, den es bei der WM ebenfalls mit einer Erkrankung erwischte.
Möglicherweise wird Soutter aber dem deutschen Verband erhalten bleiben. Der MZ signalisierte der Coach: "Das ist noch nicht spruchreif, aber bis Februar 2017 sollten wir wissen, wohin die Reise gehen wird." (mz)