Floorball Floorball: Konteranfällig
Weissenfels/MZ. - Sein Geburtstagsständchen hatte sich Valentin Erben redlich verdient. Der Floorballer des UHC Sparkasse Weißenfels wurde am Sonnabend 21 Jahre alt. Zum Feiern blieb nicht viel Zeit, denn am Sonntag trat er zusammen mit seinen Teamkollegen zum Bundesligaspiel gegen die Unihockey Igels Dresden an. "Die Rollen waren klar verteilt", hielt Erben fest. Die Weißenfelser trafen als ungeschlagene Spitzenreiter auf den aktuellen Tabellenvorletzten. Doch der 6:3-Sieg war ein hartes Stück Arbeit. Erbens zusätzlicher Lohn für sein erzieltes Tor aus dem Anfangsdrittel: Die rund 150 einheimischen Zuschauer stimmten nach dem sechsten Saisonerfolg ein "Happy Birthday" für ihn an.
Die Gastgeber legten zuvor allerdings einen Fehlstart hin. Nach nur zehn Sekunden führten die Dresdener. Christopher Gruhne vollendete einen Freistoß des Nationalspielers und Kapitäns Erik Schuschwary. UHC-Neuzugang Jonas Hoffmann, ebenfalls vom deutschen Floorballverband für die Weltmeisterschaft Anfang Dezember nominiert, markierte in der 6. Minute den Ausgleich.
Dann beschenkte sich Erben mit dem bereits erwähnten Führungstreffer. Sebastian Bernieck passte quer durch den Torraum der Gäste, wo Erben am linken Pfosten einschussbereit lauerte und zum 2:1 vollendete. Bernieck war kurz darauf der Pechvogel, denn mit einem Eigentor schenkte er den Gästen das 2:2 (12. Minute), mit dem es auch in die erste Pause ging.
Im zweiten Drittel legte Dresden erneut vor. Der UHC wirkte ungewohnt nervös. Die Igels fingen im Mittelfeld viele Bälle ab und setzten gefährliche Konter. Dann legte Schuschwary auf und dieses Mal schoss Filip Altmann zum 3:2 für Dresden ein (29.). Drei Minuten später war dann Kristaps Vaicis zur Stelle, der eine Vorlage von Tim Böttcher zum 3:3 verwertete.
Schon gegen Ende des zweiten Durchgangs machte sich der kleine Kader der Sachsen bemerkbar. Vom Elan der ersten 20 Minuten war nicht mehr viel übrig. "Wir hatten drei Verletzte und sind nur mit elf Spielern angetreten", sagte Teamsprecher Schuschwary.
Das machte sich vor allem im Schlussabschnitt bemerkbar. Die Igels igelten sich wortwörtlich vor dem eigenen Tor ein und lauerten weiter auf Kontermöglichkeiten. Weißenfels zog nun ein Powerplay um die Dresdener Abwehrmauer auf und schoss aus nahezu allen Lagen. Dass daraus nur drei weitere Treffer von Sascha Herlt (43.), Jakob Ohlsson (48.) und erneut Herlt (57.) wurden, lag mitunter auch am starken Schlussmann der Gäste, Georg Jahn. "Den Torhüter haben wir ja die zwei Drittel vorher schon gut warm geschossen", sagte Erben mit einem Augenzwinkern.
Zudem kam nach seiner Ansicht etwas Pech dazu. "In der vergangenen Saison haben wir im Pokal-Halbfinale zweistellig gegen die Igels gewonnen. Das wäre heute bei besserer Chancenverwertung auch drin gewesen."
Doch am Ende zähle der Sieg, meinte nicht nur Coach Hannu Santanen. "Offensiv waren wir gut, der Ball lief schnell. Wir haben aber Defizite, gerade was das Verhalten bei Kontern angeht, aufgezeigt bekommen. Daran können wir nun arbeiten", sah Erben neben den drei Punkten und dem Halten der Tabellenführung vor Verfolger Hamburg (6:4 in Wernigerode) das Positive.