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Faustball  Faustball : SG Chemie Zeitz trotzt den Problemen

Von Matthias Voss 29.05.2016, 09:00
Dietmar Voigt (links) beim Training mit seiner Männermannschaft, inklusive einiger hoffnungsvoller Nachwuchsspieler.
Dietmar Voigt (links) beim Training mit seiner Männermannschaft, inklusive einiger hoffnungsvoller Nachwuchsspieler. Hartmut Krimmer

Zeitz - Wie gut, dass ein Fußballplatz eine gewisse Größe hat. So kann man sich diesen auch durchaus mal teilen. So wie zum Beispiel am vergangenen Dienstag in Rasberg, als die Nachwuchs-Faustballer der SG Chemie Zeitz den vorderen Bereich in Beschlag nahmen und die E-Junioren-Fußballer vom 1. FC Zeitz den hinteren. Dabei sind die Hausherren eigentlich die Kickers Rasberg. „Wir sind schon seit drei Jahren in diesem Ausweichquartier, seit dem Hochwasser. Wir haben zwar ein gutes Verhältnis zu den Kickers, aber es wäre wirklich schön, wenn wir endlich wieder unseren angestammten Trainingsplatz im Thälmannstadion beziehen könnten“, meinte Faustball-Abteilungsleiter Thomas Naumann.

Bald wieder im Thälmannstadion

„Wir sind auf einem guten Weg, stehen mit der Stadt in Verhandlungen. Sicher werden wir in diesem Jahr wieder ins Thälmannstadion zurück können“, sagte Chemie-Gesamtvorsitzender Dietmar Voigt zu der Problematik. Voigt, der auch Trainer der Männer-Faustball-Mannschaft ist, rechnet damit, dass spätestens im Juli die neuen Umkleide- und Sanitärräumlichkeiten im Thälmannstadion bereit sind.

Die Saison begann am vergangenen Wochenende mit einem Auswärtsturnier in Dresden. Und trotz Personalproblemen will Voigt mit seiner Mannschaft in der dortigen Landesliga wieder oben angreifen, was mit je zwei Siegen und zwei Niederlagen noch nicht so richtig klappte. „Das spielerische Potenzial haben wir auf alle Fälle. Leider müssen wir auf einige Spieler verzichten“, so Voigt. Nicht mehr mit dabei sind aus privaten Gründen Thomas Wieden und Gunther Heitmüller. So hatte Voigt zum Beispiel beim Vorbereitungsturnier vor Wochen in Benndorf nur vier Spieler zur Verfügung und musste selber die Mannschaft auf volle Stärke auffüllen. „Aber mit Jeremy Devender und Jonas Uhlemann haben wir zwei hoffnungsvolle Talente aus unserer Jugendmannschaft, die wir jetzt nach und nach in die Mannschaft mit einbauen wollen“, so Voigt, der sich noch ein wenig über die vergangene Hallensaison ärgert. Denn trotz der null Punkte in der regulären Spielzeit, sind die Zeitzer seiner Meinung nach eher unglücklich abgestiegen. In der Abstiegsrunde in Bad Schmiedeberg war mit Kevin Kollewe einer der wichtigsten Chemie-Faustballer mit dabei, der während der gesamten Saison fehlte. So gelang dann noch ein Sieg und weitere achtbare Ergebnisse, auch wenn es für den Klassenerhalt in der Oberliga nicht mehr gereicht hatte.

Hohe Fahrtkosten nach Sachsen

Anders sieht es im Nachwuchs aus, wo die SG Chemie Zeitz mit der weiblichen U 18, der männlichen U 16 und der männlichen U 14 wieder drei Mannschaften für den Spielbetrieb in Sachsen angemeldet hat. Sportliche Ziele wollte Thomas Naumann allerdings nicht benennen. „Es wäre schön, wenn wir den Erfolg der U 14 aus der Halle wiederholen können. Aber in erster Linie geht es darum, dass wir den Mitgliederstand und die Kinder bei Laune halten“, so Naumann. In der vergangenen Hallensaison hatte die U 14 das Finalturnier gewonnen, darf sich aber nicht offiziell Landesmeister von Sachsen nennen, weil Zeitz nun mal in Sachsen-Anhalt liegt.

Und das ist auch die Krux, mit der die Zeitzer seit Jahren leben müssen. Da es im eigenen Bundesland keinen Faustball-Nachwuchs gibt, muss man in das Nachbarland ausweichen, „was natürlich mit hohen Fahrtkosten verbunden ist. Dieses Jahr ist es besonders extrem“, erzählte Naumann von Fahrten an die polnische oder tschechische Grenze. Aber auch mit Heimspielen steht man bei der SG Chemie Zeitz auf dem Kriegsfuß. „Eigentlich hatte ich mich gar nicht stark dafür gemacht, weil wir uns die Termine hier in Rasberg natürlich nicht aussuchen können. So war es schwierig, etwas passendes zu finden“, so Naumann. Gefunden wurden aber Termine und so dürfen sich die Zeitzer Faustballfreunde auf Heimspiele der Männer am 12. Juni und der U 16 am 18. Juni freuen. Zwei Gelegenheiten, einen so rasanten Sport einmal hautnah zu erleben, die man sich nicht entgehen lassen sollte. (mz)