1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Umsteigen, bitte!: Fahrplanwechsel Deutsche Bahn: Naumburg verliert seinen ICE-Halt

Umsteigen, bitte! Fahrplanwechsel Deutsche Bahn: Naumburg verliert seinen ICE-Halt

Von Harald Boltze 13.12.2017, 12:14
Ein ICE auf dem Naumburger Hauptbahnhof: in Zukunft ein sehr seltenes Bild in der Domstadt.
Ein ICE auf dem Naumburger Hauptbahnhof: in Zukunft ein sehr seltenes Bild in der Domstadt. Torsten Biel

Naumburg - Mit der Fahrplanumstellung bei der Deutschen Bahn am Sonntag endet - bis auf Ausnahmen - die Naumburger Ära als ICE-Halt. Der „Frankfurter“ ICE hatte schon im Dezember 2015 die Biege gemacht, und nun heißt es auch von München oder Berlin kommend: Bitte umsteigen.

Kein ICE-Halt mehr in Naumburg, dafür mehr regionale Anschlüsse

Die Fahrplanumstellung erfolgt im Rahmen der Einweihung der Schnellfahrstrecke Berlin-München. Während sie in Halle und Erfurt gefeiert wird, sind die Konsequenzen für Naumburg ambivalent. „Unterm Strich haben wir gewonnen“, hatte unlängst Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) bilanziert und dabei die besseren regionalen Verbindungen, etwa nach Leipzig, angepreist.

Neben dem Prestigeverlust, nun keinen ICE-Halt mehr zu haben, hat die Umstellung eine wesentliche Änderung: Man muss häufiger umsteigen. Vor allem den Erfurter Hauptbahnhof dürfen Naumburger Bahnreisende nun intensiv kennenlernen.

Kein ICE-Halt mehr in Naumburg: Pendler sind wenig begeistert

Jedoch führt das häufigere Umsteigen nicht zwingend zu längeren Reisezeiten. Beispielsweise gibt es nun Verbindungen, mit denen man München über eine halbe Stunde schneller erreicht, und das, obwohl man ein- oder zweimal mehr umsteigen muss. Vorausgesetzt, man erreicht die Anschlusszüge.

Und das ist bei einem Unternehmen, das gerade erst zugeben musste, sein eigenes Pünktlichkeitsziel nicht zu erreichen, ja nicht garantiert. Eine Sorge, die auch die MZ-Leser, die wir via Facebook um ihre Meinung gebeten haben, teilen. In dem Rahmen schreibt Claudia Vogt: „Wir fahren von Frankfurt nach Naumburg und das am liebsten alle vier Wochen. Purer Luxus ist es, mit zwei Kindern und Gepäck nicht umsteigen zu müssen. Jetzt ist wieder Stress angesagt, da wir in Erfurt umsteigen müssen.“ Und auch Evelyn Kofahl ist betroffen: „Ich fahre regelmäßig von Apolda nach Berlin. Der Umstieg in Naumburg war immer sehr entspannt. Nun muss ich in Halle oder Leipzig umsteigen mit extrem kurzer Umsteigezeit. Schauen wir mal, wie oft ich den Anschluss nach Berlin verpasse.“

Manch einer zieht aus dem Fahrplanwechsel sogar Konsequenzen: So schreiben Maria Kathert, die mittlerweile in Frankfurt, und Nicole Wieder, die nun bei München wohnt, dass ihre Heimatbesuche in der Domstadt aufgrund des Stresses beim Umsteigen seltener werden. (mz)