Eckartsburg Eckartsburg : Lounge mit Lichtspielen auf der Veste

Eckartsberga - Die Eckartsburg ist für Thomas Schütze „eine der schönsten in der Region“. Leider sei sie „sehr stiefmütterlich behandelt worden“. Um das zu ändern, hat der Unternehmer, ein Naumburger, nicht nur ein interessantes Nutzungskonzept entwickelt, sondern letztlich die Veste von der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt für zehn Jahre gepachtet.
„Eigentlich wollten wir die Burg nicht übernehmen“, erzählt der 51-Jährige. Doch als er mit der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt, die die Burg verwaltet, darüber sprach, wie man der verwaisten Burg Leben einhauchen könnte, bat ihn diese, die Bewirtschaftung des historischen Bauwerks zu übernehmen. Dieses Vertrauen auf den Mann kam nicht von ungefähr. Immerhin leitet Schütze seit zwei Jahren den mit Ehefrau Sylvia, Sohn Martin und Schwiegertochter Anja geführten Familienbetrieb „Hotel zwei Länder“, der ein Hotel und ein Steakhouse in Apolda sowie den Ratskeller in Bad Sulza betreibt. Schütze konnte, weil ihm die Burg imponiert, nicht nein sagen. So gehört sie jetzt mit zum noch jungen Familienbetrieb.
Angetan war die Stiftung von Schützes Idee, den Gästen ein Rundum-Sorglos-Paket anzubieten. Dafür soll die ehemalige Wirtswohnung über der Gaststube zu Gästezimmern samt Hotelsuite ausgebaut werden. Das Jawort sollen sich Verliebte nicht nur im Palas geben können. Auf dem ungenutzten Areal am Hungerturm mit dem schönen Ausblick soll eine romantische Trauungskapelle mit Segeltüchern und vielem mehr errichtet werden. Zum Wohlfühlprogramm gehört auch eine Lounge mit Lichtspielen und Entspannungsmusik im Innenhof. Zudem wartet er mit einem Event-Plan auf. Auf dem hat er bereits einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, ein alljährliches Weinfest und saisonale Frühschoppen vermerkt. Angeboten werden sollen, wie zuvor von den Vorgängern, Ritteressen und Turmbesichtigungen.
Um all dies verwirklichen zu können, wollte Schütze sich mit der Wiedereröffnung ein Jahr Zeit lassen, denn in der dunklen, lange nicht renovierten Gaststube gebe es ebenso viel zu tun wie auf dem Außengelände. „Doch eine lange Pause täte der Burg nicht gut“, meint er. Deshalb brachte er in Windeseile mit Hilfe von Handwerkern und seinen insgesamt 20 Angestellten, die bereitwillig nach ihrer Arbeit in Apolda oder Bad Sulza in Eckartsberga kräftig mit anpackten, die Burg-Gaststätte und die verwilderten Grünanlagen im Hof soweit auf Vordermann, um zumindest die Gaststätte ab kommendem Wochenende eröffnen zu können. Um später die unwirtliche dunkle Vertäfelung in der Gastube in Absprache mit dem Denkmalschutz abstrahlen, die Gästezimmer und Suite herrichten und die Außenanlage zum Loungebereich umbauen zu können, werde man im Winter um eine mehrwöchige Schließung der Burg nicht umhinkommen.
Geleitet wird die „Burgschänke“ mit der achtköpfigen Mannschaft, für die noch händeringend „gute Leute“ gesucht würden, übrigens von Schützes 30-jährigem Sohn Martin und dessen Frau Anja, die die Buchhaltung übernimmt. Das junge Paar könnte, so der Plan, später die Pachtzeit verlängern.
Nach der Eröffnung (siehe „Programm“) startet das Burg-Team am Montag, 20. Juni, mit einer Pfifferlingskarte in den Burgalltag. Geöffnet hat die Schänke mit ihrer gut bürgerlichen Küche und den saisonalen Speisen dann täglich von 10 bis 18 Uhr, bei Sonnabend-Veranstaltungen auch länger.

