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Coronazahlen des Landes hinken hinterher Coronazahlen des Landes hinken hinterher: Warum sie sich vom Landkreis unterscheiden

Von Torsten Gerbank 22.04.2020, 14:38
Coronavirus in Sachsen-Anhalt
Coronavirus in Sachsen-Anhalt www.imago-images.de

Zeitz - Immer wieder Differenzen: Zahlen zu Coronainfizierten im Burgenlandkreis, die das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration und die Kreisverwaltung veröffentlichen, weichen regelmäßig von einander ab. Dabei „hinkt“ das Land hinterher. Konkret bedeutet das, dass Zahlen, die das Land beispielsweise am Vormittag bekannt gibt, deutlich unter den Zahlen liegen, die der Burgenlandkreis am Nachmittag des vorhergehenden Tages veröffentlicht hat.

Landkreise höhere Fallzahlen, weil Gesundheitsämter in den Landkreisen zuerst von neuen Infektionen erfahren

Andres Pinkert, Sprecher des Sozialministeriums, bestätigt die Feststellung. „Landkreise beziehungsweise kreisfreie Städte, die Gesundheitsministerien der Länder und das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichen Zahlen. Sie sind oft unterschiedlich, aber dennoch nicht falsch“, sagt er. Dass Landkreise häufig bereits deutlich höhere Fallzahlen veröffentlichen als das Gesundheitsministerium und das RKI liege daran, dass die Gesundheitsämter in den Landkreisen zuerst von neuen Infektionen erfahren und diese öffentlich kundtun.

„Zum Teil liegen den Landratsämtern Meldungen aus dem Labor zu neuen Infektionen vor, die jedoch noch elektronisch eingearbeitet werden müssen“, erklärt Pinkert. Weil es in der Arbeit Prioritäten gebe, würden sich die Gesundheitsämter häufig natürlich zuerst um die konkreten Patienten und Maßnahmen kümmern, bevor es an die elektronische Erfassung gehe. „Im Laufe eines Tages kann es sein, dass immer nur ein Teil aller Fälle die behördliche Meldekette nach oben wandert“, so Pinkert.

Gesundheitsämter melden an Landesamt für Verbraucherschutz, die ans Ministerium

In Sachsen-Anhalt sei es so, dass die Gesundheitsämter an das Landesamt für Verbraucherschutz melden. Von dort wird parallel an das Ministerium und an das RKI gemeldet. Die Frage, ob es nicht doch eine Möglichkeit gebe, einheitliche Zahlen zu Veröffentlichen, um Missverständnissen vorzubeugen, beantwortete Pinkert knapp mit „nein“.

Derweil ist laut Kreisverwaltung die Zahl der Menschen, die im Burgenlandkreis insgesamt mit dem Coronavirus infiziert sind beziehungsweise waren auf 77 gestiegen. Damit ging die Zahl, bezogen auf Sonntag, um zwei nach oben. Zum Vergleich: Das Sozialministerium hat für den Kreis Montagmittag insgesamt 67 Infizierte gemeldet. Die Zahl der Personen, die sich derzeit in Quarantäne befinden, ist laut Kreis deutlich gesunken - von 302 auf 77. (mz)