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Bundeskabinett Publizist Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden

Ein Kulturstaatsminister hat vielfältige Aufgaben, von der Filmförderung bis zur Erinnerungskultur. Die Grünen-Politikerin Claudia Roth gibt das Amt ab. Jetzt ist ein Nachfolger benannt.

Von dpa Aktualisiert: 28.04.2025, 09:20
Der Journalist und Medienunternehmer Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden. (Archivbild)
Der Journalist und Medienunternehmer Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden. (Archivbild) Thomas Banneyer/dpa

Berlin - Der Journalist und Medienunternehmer Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister der künftigen Bundesregierung werden. Dies teilte die CDU während einer Präsidiumssitzung in Berlin mit. Weimer ist damit designierter Nachfolger der Grünen-Politikerin Claudia Roth. Er ist nicht Mitglied der CDU, gilt aber als CDU-nah.

Der 60-Jährige, nach eigenen Worten „Verleger, Publizist, Kulturfreund“, war 2003 Gründer des Berliner Magazins „Cicero“, das er bis 2010 leitete. Zuvor arbeitete er als Journalist bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sowie bei den Zeitungen „Die Welt“ und „Berliner Morgenpost“. Nach „Cicero“ war er bis 2012 Chefredakteur des Magazins „Focus“. 

Gründer eines eigenen Verlags

Anschließend gründete Weimer gemeinsam mit seiner Frau, der früheren FAZ-Journalistin Christiane Götz-Weimer, die Weimer Media Group. Das in Bayern ansässige Unternehmen verlegt mehrere Magazine, darunter „The European“, den „Wirtschaftskurier“, „Markt und Mittelstand“ sowie das Satiremagazin „Pardon“. Es veranstaltet jährlich den Ludwig-Erhard-Gipfel mit der Verleihung des Freiheitspreises der Medien. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Weimer, nach eigenen Angaben katholischen Glaubens, hat in Frankfurt und Washington Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik studiert. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Freiheit, Gleichheit, Bürgerlichkeit: Warum die Krise uns konservativ macht“, „Sehnsucht nach Gott - Warum die Rückkehr der Religion gut für unsere Gesellschaft ist“ sowie der „Supernanny-Staat - Warum wir in die Bevormundungsrepublik driften“. Er verfasste zudem eine Biografie des Telefon-Erfinders Philipp Reis. 

Amt mit vielfältigen Aufgaben

Dazu sagte der Autor einmal der Deutschen Presse-Agentur, der Fall des Tüftlers sei symptomatisch. Zwar habe Reis das Telefon erfunden, doch weiterentwickelt und zu einem wirtschaftlichen Erfolg habe es Jahre später der US-Amerikaner Alexander Graham Bell gemacht. Deutschland lasse sich bei vielen Grundlagen-Innovationen die Dinge aus der Hand nehmen.

Das Amt des Kulturstaatsministers hat eine Vielfalt von Zuständigkeiten: von der Kunst- und Kulturförderung, über Denkmalschutz, Filmwirtschaft und Medien bis hin zur Erinnerungskultur. Im Bundeskulturetat sind für 2025 rund 2,2 Milliarden Euro vorgesehen.