Corona zwingt zum Umdenken Corona zwingt zum Umdenken: Tanzschule in Hohenmölsen bietet Trainingsvideo für Zuhause

Hohenmölsen - Dass sie ganz schön viel Glück gehabt hat, ist Diana Reinsperger bewusst geworden. Nur eine Woche nachdem ihre beiden Tanzshows anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihrer Tanzschule „Cheerdance“ im Hohenmölsener Bürgerhaus über die Bühne gegangen waren, wurden in Sachsen-Anhalt Großveranstaltungen aufgrund des Coronavirus verboten. „Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt die Hohenmölsenerin, die mit ihren rund 200 Tanzschülern monatelang die Shows vorbereitet hatte.
Tanzschule in Hohenmölsen musste wegen der Pandemie schließen
Doch nun hat es auch die Einrichtung der 35-Jährigen erwischt. Seit 16. März ist ihre Tanzschule geschlossen, die kleinen und großen Tänzer sowie Mitglieder ihrer Fitness-Kurse müssen erstmal auf Tanzen und Training verzichten. Der Zeitpunkt ist ungünstig.
Denn: „Durch die Jubiläumsshows haben sich viele Interessenten bei mir gemeldet. Ich habe 22 Neuanmeldungen vorliegen, sowohl von Kindern als auch von Senioren“, erzählt Diana Reinsperger. Jedoch ist die Tanzschule wie alle anderen öffentlichen Einrichtungen erstmal auf Eis gelegt.
Alternative Wege in der Coronakrise: Tanzkurse mit dem Handy aufnehmen
Die freie Zeit nutzt die Tanztrainerin nun für liegengebliebene Büroarbeit - aber auch fürs Tanzen. Ihre große Leidenschaft - sie lässt sie nicht los. Deshalb geht sie weiter regelmäßig in ihre Tanzschule und studiert neue Choreografien ein. „Nach einer Woche hat mir das Tanzen schon gefehlt. Man sitzt zu Hause und denkt sich, dass normalerweise jetzt Unterricht sein würde“, sagt sie.
Deshalb hat sie sich auch etwas für ihre Schüler überlegt: Sie absolviert vor einer laufenden Handykamera Tänze und Fitnessübungen und lässt die Aufnahmen über Soziale Netzwerke oder per WhatsApp ihren Schülern und Gruppenteilnehmern zukommen - als Trainingsvideo für zu Hause. „Man muss die Leute bei der Stange halten, denn nach einer gewissen Zeit ist man raus und verliert den Faden oder auch die Lust am Tanzen“, erklärt sie.
Digitalen Tanzkurse kommen bei Hohenmölsenern an
Außerdem hat Diana Reinsperger einen kleinen Videowettbewerb gestartet. So hat sie über Instagram dazu aufgerufen, dass jeder ihrer Tanzschüler sich eine Choreografie aus der Jubiläumsshow aussucht und vor der Kamera aufführt. „Es ist egal, ob sie in Jogginghose oder in ihren Kleidern tanzen“, sagt Diana Reinsperger. Auch die Clips sollen dann in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.
Mit der Aktion wolle sie auch etwas Öffentlichkeitsarbeit betreiben und neue, potenzielle Mitglieder ansprechen. Auch die Cheerdance-Inhaberin ist sich bewusst, dass angesichts von Corona keine einfachen Zeiten auf sie zukommen könnten. Immerhin: Kündigungen von laufenden Verträgen ihrer Schüler hat Diana Reinsperger noch nicht bekommen.
Im Gegenteil: „Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen von allen erhalten“, freut sie sich und zeigt sich dankbar für die Unterstützung. „Ich hoffe, dass ich diese Zeit ausstehen kann, denn Cheerdance ist mein Baby und ich möchte unbedingt, dass noch mal 20 Jahre oben draufkommen“, sagt sie. (mz)