Weißenfels weiter Schwerpunkt Corona - Weißenfels weiter Schwerpunkt: Quelle der Infektion bei fast jedem zweiten Fall unklar

Weißenfels - Am Montag hatte Landrat Götz Ulrich (CDU) noch die Hoffnung geäußert, dass ein vorläufiger Höhepunkt in der Corona-Krise im Burgenlandkreis erreicht sein könnte. Nur einen Tag später belegen die Daten des Gesundheitsamtes das Gegenteil. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 weist mit 125,81 einen neuen negativen Rekordwert für die Region aus.
Seit Beginn der Pandemie haben sich nun schon mehr als Tausend Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus angesteckt. Fast sechshundert davon gelten inzwischen als genesen, fast vierhundert sind derzeit noch infiziert. Immerhin 16 Menschen haben eine Infektion bisher nicht überlebt.
Droht sich die Pandemie also weiter zu einem Flächenbrand auszuweiten?
Gemäß den Zahlen des Gesundheitsamtes gibt es gegenwärtig nicht eine Kommune im Landkreis, in der es nicht mindestens eine Hand voll Infizierter gibt. Droht sich die Pandemie also weiter zu einem Flächenbrand auszuweiten? Sorge bereitet die gestiegene Zahl jener, bei denen das Gesundheitsamt im Dunkeln tappt, wo sie sich mit dem Virus angesteckt haben könnten. Seit Anfang Oktober fehlt bei 349 Infizierten jede Spur zur Quelle der Ansteckung. Das entspricht 46 Prozent aller Fälle - also bei fast jedem zweiten.
Immerhin einmal in der Woche schlüsselt das Gesundheitsamt auf, wie sich die Infizierten im Burgenlandkreis verteilen. In Weißenfels sind es gegenwärtig 129 Personen. Das sind 38 Prozent aller Infizierten, die das Gesundheitsamt derzeit räumlich zuordnen kann. Denn noch sind nicht alle Fälle ermittelt. Die Tendenz zeigte in Weißenfels aber zuletzt klar nach oben. Allein in den vergangenen sieben Tagen wurden hier 84 Neuinfektionen gezählt. Warum steigen die Zahlen gerade hier sichtbar an? „Wir können die Gründe nicht benennen“, offenbarte Landrat Götz Ulrich (CDU) am Mittwoch während einer Pressekonferenz.
Was Weißenfels von anderen Kommunen unterscheidet ist der Schlachthof
Was Weißenfels von anderen Kommunen unterscheidet ist der Schlachthof. In dessen Umfeld zählte das Gesundheitsamt seit Oktober „wahrscheinlich“ 55 Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Gemessen an allen Infektionen im Kreis sind das nur sieben Prozent aller seither gezählten Neuinfektionen. Mehr Ansteckungen gehen mutmaßlich auf das private Umfeld (19 Prozent) sowie medizinische Einrichtungen (acht Prozent) und Pflegeheime (acht Prozent) zurück. Besonders häufig haben sich im Laufe der vergangenen Woche Menschen im Alter zwischen 31 und 70 Jahren mit dem Corona-Virus infiziert.
Auch in den kleineren Kommunen gibt es gegenwärtig viele Infizierte. In Hohenmölsen sind es laut den Daten des Gesundheitsamtes 25 Menschen, in Teuchern 21 und in Lützen 18. Auffällig bleibt weiterhin - Weißenfels weist mit 129 Infizierten mehr als doppelt so viele Fälle wie Naumburg (46 Infizierte) und mehr als viermal so viele Fälle wie Zeitz (27 Infizierte) auf. (mz)
