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Bürgermeisterwahl in Teuchern Bürgermeisterwahl in Teuchern: Kandidat Marcel Schneider tritt aus der AfD aus

Von Anka Stolper-Heinike 04.04.2017, 12:51
Marcel Schneider
Marcel Schneider Peter Lisker

Teuchern - Der erste Paukenschlag rund um die Vorverlegung der Teucherner Bürgermeisterwahl auf den 3. September dieses Jahres ist kaum verhallt, da folgt schon der zweite. Erstmals in der jüngeren Geschichte der Kleinstadt tritt ein Angestellter der Stadtverwaltung gegen seinen Dienstherrn im Ringen um das Amt des Bürgermeisters an.

Marcel Schneider ist kurz zuvor aus der AfD ausgetreten

Marcel Schneider, der seit September 2014 im städtischen Ordnungsamt tätig ist, wirft seinen Hut in den Ring. Der 36-Jährige aus Naumburg hat 13 Jahre bei der Bundeswehr gedient, eine Ausbildung zum Bürokaufmann und Wirtschaftsfachwirt abgeschlossen.

Zurzeit absolviert er neben seiner beruflichen Tätigkeit eine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt. Bis vor kurzem war Marcel Schneider Mitglied der AfD. Er habe die Partei verlassen, weil er sich nicht mehr mit deren Zielen und der innerparteilichen Linie identifizieren könne, erklärt er.

Marcel Schneider sieht Hortneubau am Schützenplatz in Teuchern kritisch

Die Entscheidung, sich um das Amt des Bürgermeisters zu bemühen, sei im vergangenen Oktober mit dem Stadtratsbeschluss zum Hortneubau am Teucherner Schützenplatz gefallen, so Marcel Schneider. Diesen Beschluss halte er für infrastrukturell wenig sinnvoll und nicht tragfähig. Ein Anbau auf dem bereits vorhandenen Schulgelände im Steinweg wäre nach Meinung Schneiders viel sinnvoller gewesen.

Schneider übt auch Kritik an amtierenden Bürgermeister von Teuchern

Auch die Vergabe der Planungsleistungen an eine Bürogemeinschaft, der ein Mitglied des Teucherner Stadtrates angehört und dessen zweites Büro bereits öffentliche Gebäude in Teuchern geplant hat, die erheblich teurer wurden, als veranschlagt, sei grenzwertig.

„Von Bürgermeister Frank Puschendorf hätte ich erwartet, dass er seine rechtlichen Möglichkeiten nutzt und dem Beschluss widerspricht. Denn nach jetzigem Sachstand wird der Neubau nicht 750.000 Euro oder wie zuletzt vermeldet, eine Million, sondern mindestens 1,2 Millionen Euro kosten. „Insofern sehe ich die Umsetzung des Projektes, das sich zweifelsohne positiv auswirken wird, kritisch“, so Schneider.

Er muss nun einhundert Unterschriften sammeln, um eine Zulassung zur Bürgermeisterkandidatur zu erhalten. (mz)