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Burgenlandbahn Burgenlandbahn: Fahrer aus Karsdorf stirbt bei Unfall

Von Robert Briest 28.03.2018, 08:04
Die Bahn war mit dem Auto zusammengestoßen.
Die Bahn war mit dem Auto zusammengestoßen. Peter Wölk

Langeneichstädt - Den Rettungssanitätern bot sich am Dienstagnachmittag nahe Langeneichstädt (Saalekreis) ein verheerendes Bild: ein aus den Schienen gesprungener Triebwagen der Burgenlandbahn, der sich tief in einen blauen Kleinbus hineingedrückt hatte. Für dessen Fahrer kam jede Hilfe zu spät.

Aus Schienen gehoben

Der tödliche Unfall hatte sich gegen 16 Uhr an einem unbeschrankten Bahnübergang nordwestlich von Langeneichstädt ereignet. Der Fahrer, der auf einem ausgebauten Feldweg unterwegs war, überquerte mit seinem Kleinbus das Gleis, als ihn der Zug in Richtung Merseburg auf der Beifahrerseite erfasste und noch etwa 30 Meter mitschleifte, bevor er zum Stehen kam. Durch die Wucht des Aufpralls hob sich der Triebwagen teils aus den Schienen.

Die zehn Fahrgäste blieben allerdings nach ersten Untersuchungen unverletzt. Rettungskräfte brachten sie in das Feuerwehrhaus in Langeneichstädt, wo sie ein Kriseninterventionsteam betreute. Der Triebwagenfahrer kam nach Angaben von Polizeisprecherin Sandra Wegewitz mit einem Schock ins Klinikum Querfurt. Er hatte die Leitstelle über den Unfall informiert.

Für den Fahrer des Kleinbusses, einen Mann aus Karsdorf, konnten die Einsatzkräfte jedoch nichts mehr tun. „Er war bereits beim Eintreffen des Notarztes verstorben“, berichtete Wegewitz. Die Polizeisprecherin konnte am Nachmittag noch keine Angaben machen, wie es zu dem Zusammenstoß auf dem zwar unbeschrankten, aber auf offenem Feld einsehbaren Bahnübergang kommen konnte: „Die Unfallermittlungen laufen.“

Der Bahnverkehr auf der Strecke Querfurt-Merseburg musste aufgrund des Unfalls eingestellt, die Strecke zunächst gesperrt werden. Laut einer Bahnsprecherin hat das Unternehmen einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Nach Angaben der Polizei sind offenbar auch die Schienen beschädigt. Dies müsse nun untersucht werden, erklärte die Bahnsprecherin.

Nicht der erste dieser Art

Der Unfall an dem unbeschrankten Bahnübergang ist nicht der erste dieser Art. An selber Stelle war bereits vor vier Jahren ein Triebwagen mit einem Kleintransporter kollidiert. Allerdings lief der Zusammenstoß damals glimpflich ab. Der Fahrer des Unfallwagens kam mit leichten Verletzungen davon.

Bereits damals wollte die Bahn die unbeschrankten Bahnübergänge nahe Langeneichstädt schließen, weil sie nach Ansicht des Unternehmens kaum genutzt wurden. Dagegen regte sich jedoch Widerstand in der Bevölkerung, unter anderem, weil dies weite Umwege für die dortigen Bauern bedeutet hätte.