Brisantes Video Brisantes Video : Staatsschutz ermittelt gegen Naumburger Unternehmer

Naumburg - Gegen den Naumburger Unternehmer Falko Hofmann hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Auslöser ist ein Video, das er einen Tag nach der Landtagswahl in Thüringen auf WhatsApp gepostet hat. Zu sehen ist ein flammender Feuerkorb, der das Hakenkreuz und die SS-Rune aufleuchten lässt. Auch die Silhouette des Konzentrationslagers Auschwitz sowie die Worte „Arbeit macht frei“ und „Meine Ehre heißt Treue“ sind deutlich zu erkennen. Das Video-Material wurde Tageblatt/MZ vertraulich zugespielt und stand nun im Fokus eines Beitrags des ZDF-Magazins „Frontal 21“, der am Dienstagabend zu sehen war.
Stadt stoppt Kaufvertrag
In dem Fernsehbeitrag wird Hofmann mit dem Video konfrontiert. „Ich fand die Feuerschale nicht schlimm, nicht schlecht“, gibt er freimütig Auskunft. Nach Bekanntwerden des Videos stoppte die Stadt Naumburg daraufhin den Kaufvertrag für den Erwerb der Hirschpassage, einem Schandfleck in der Naumburger Innenstadt, den Hofmann sanieren wollte. „Wir sind geschockt und erschüttert", heißt es am Mittwoch aus dem Rathaus. Auch sein Geschäftsfreund Frank Democh zeigte sich "völlig entsetzt": „Ich habe völliges Verständnis dafür, wenn die Stadt jetzt mit Herrn Hofmann nichts mehr zu tun haben will.“ Und Hofmann selbst? Fühlt sich als Opfer. Er sei vom ZDF überrumpelt worden, sagt er Tageblatt/MZ. Die Feuerschale sei nun mal ein schönes Stück.
Deutliche Darstellung von Nazi-Symbolik
Torsten Hahnel vom Verein „Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt“ erkennt in dem Video einen klaren strafbaren Inhalt. „Eindeutiger kann eine Darstellung von Nazi-Symbolik nicht sein“, sagt er. Die Linke-Landtagsabgeordnete Henriette Quade, zugleich innenpolitische Sprecherin für Migration und Flüchtlingspolitik sowie Strategien gegen Rechts, twitterte: „Unsicher, ob es Probleme mit rechter Alltagskultur in Sachsen-Anhalt gibt?“ Für die Vize-Fraktionschefin ist dieser Fall „ein besonders drastischer“: „Meist werden solche Dinge subtiler in Form von Anspielungen gepostet. Hier sind die historischen Vorbilder klar zu erkennen."
Die Linke-Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff, die von Hofmann Räume gemietet hat, will laut TV-Beitrag die Verträge aufkündigen.