Basketball Basketball: Blick wendet sich von Playoffs in Richtung Abstieg
WEISSENFELS/MZ/MV. - Der SSV Einheit Weißenfels hat nach zuletzt drei Auswärtspleiten auch sein Heimspiel gegen den VfL Kalbe / Milde mit 61:73 verloren. Allerdings gingen die Weißenfelser stark gehandicapt in die Partie, denn drei Akteure des Stammfünfers mussten ersetzt werden.
Aufgrund einer Erkrankung fehlte Mario Swikle, Philipp Teichert musste verletzt passen und Stephan Kern fehlte aus familiären Gründen. Zudem gingen Thomas Kudrisch und Tobias Maudrich angeschlagen in die Begegnung. Aus dem Landesligakader ergänzten Alexander Stops, Sven Seerich, Mario Böhm und Toni Anacker das Team. Die Gäste traten jedoch nur mit sechs Akteuren an, so dass sich der SSV, trotz einer hoher Niederlage, die man in der Hinrunde beim VfL kassiert hatte, durchaus Siegchancen ausrechnete.
Im Gegensatz zum SSV erwischten die Gäste aus der Altmark einen guten Start und führten schnell mit 7:0. Nach einer Auszeit kam der SSV mit einem 9:3-Lauf bis auf einen Zähler heran. Kalbe punktete in den Schluss-Sekunden erfolgreich und ging mit 12:9 in die Viertelpause. Auch im zweiten Abschnitt kam der VfL besser in Schwung und baute die Führung auf 17:9 aus. Angeführt vom erneut gut spielenden Kapitän Sebastian Portius und einem erfolgreichen Dreier von Tobias Maudrich verkürzte Weißenfels auf 14:17. Eigentlich boten sich in dieser Phase sogar einige Möglichkeiten zur Führung für den SSV, doch individuelle Fehler und mangelnde Intensität in der Verteidigung verhinderten einen erfolgreichen Spielverlauf.
So ging es mit einem 25:34 in die Halbzeitpause, in der Trainer Sören Fauß abermals auf eine konsequentere Arbeit in der Abwehr hinwies. Und im Angriff sollte mehr der Korb attackiert werden, um Kalbe in Foulprobleme zu bringen, was sich wieder auf die Mannschaftsstärke der Gäste ausgewirkt hätte. "Leider haben meine Männer auch in der zweiten Hälfte die Vorgaben nur unzureichend umgesetzt", sagte Sören Fauß nach der Heimpleite.
Zwar verteidigte das Team nun wesentlich besser und verkürzte auch den Rückstand. Doch mangelnde Konzentration führte erneut zu Ballverlusten, die Kalbe immer wieder zu einfachen Punkten ausnutzte. Toni Anacker zeigte unter dem Korb als einer der wenigen sein Potential und hielt den SSV im Rennen. Aber Weißenfels verlor das Rebound-Duell deutlich. Trotzdem schmolz bis zum Ende des dritten Viertels der Rückstand auf 46:50.
Ein guter Start der Einheimischen ins Schlussviertel führte zu einem Zwei-Punkte-Rückstand. Doch anstatt an sich zu glauben und das Resultat zu drehen, verloren die Weißenfelser völlig den Faden. Überhastet im Angriff, nicht organisiert in der Verteidigung, so präsentierte sich der SSV in dieser Phase. Kalbe zog vorentscheidend auf 61:52 davon. Beim Gastgeber war anschließend kein Aufbäumen mehr zu erkennen.
"Diese Niederlage war ebenso unnötig wie die in Niederndodeleben. Die Playoffs können wir nun wohl vergessen", sagte Fauß, der den Blick nun eher in die unteren Tabellenregionen richten muss. Dabei habe die Mannschaft schon das Potential, als Aufsteiger in der Oberliga eine gute Rolle zu spielen. "Aber gestandene Spieler setzen einfach nicht das um, was sie können. Wir sollten nicht immer nur hinterherrennen, sondern auch mal selber was zeigen", so Fauß, der damit auch Neuzugang Marius Neuschl meinte: "Marius will zu viel, spielt viel zu emotional und zu wenig durchdacht." Dabei war der Neuzugang vor der Saison einer der Hoffnungsträger auf der Centerposition.
Weißenfels: Portius (14 Punkte), Anacker (11), Maudrich (11 / davon 2 Dreier), Kudrisch (10), Reichardt (5), Kasprzyk, Böhm (4), Neuschl (2), Seerich, Stops.