Autowerkstatt in Draschwitz Autowerkstatt in Draschwitz : Sebastian Milde ist mit schon 27 sein eigener Chef

Draschwitz - Sebastian Milde ist gerade mal 27 Jahre alt, doch er weiß, was er will. Der junge Mann aus Altpoderschau (bei Meuselwitz) hat nach der Schule seinen Traumberuf Kfz-Mechatroniker gelernt und sich jetzt selbstständig gemacht. „Ich wollte gern mein eigener Chef sein, doch dass es so schnell ging, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt er.
Der Thüringer hat in der Firma Autoservice Liebmann in Draschwitz gelernt. Das habe sich damals bei seiner Suche nach einer Lehrstelle eben so ergeben. „Ich habe schon immer gern an meinen Fahrzeugen herumgeschraubt, zuerst an meinem Fahrrad, später an meinem Moped“, erzählt er. Mit 17 Jahren gehörte er zu den Ersten, die den Führerschein ab 17 Jahren gemacht haben. Und nach der Ausbildung ist er in Draschwitz geblieben.
Schneller als gedacht: Sebastian Milde übernahm die Werkstatt in Draschwitz
„Ich hatte von Anfang an einen guten Draht zu meinem Chef“, erzählt er. Und so wurde das Thema Unternehmensfolge auch schon vor drei Jahren zum ersten Mal unverbindlich angesprochen. So hatte Sebastian Milde genügend Zeit, seine Zukunftspläne zu schmieden. „Mein Chef war ja noch nicht mal 50 Jahre alt und so dachte ich, ich hab’ noch Zeit“, erinnert er sich.
Doch Jörg Liebmann siedelte nach Bayern über, plötzlich stand die Frage der Unternehmensnachfolge viel früher im Raum und es ging alles viel schneller als geplant.
Kfz-Werkstatt in Draschwitz: Sebastian Milde steht kurz vor Abschluss seines Meisters
Im November 2016 übernahm Sebastian Milde den Handwerkerbetrieb mit drei Mitarbeitern, kaufte das Inventar, pachtet das Grundstück und mietet die Gewerbehalle. Derzeit läuft die Firma mit einer Ausnahmegenehmigung der Handwerkskammer. Doch schon im Jahr 2015 begann Milde mit der Meisterschule und das Ende ist in Sicht. „Ich habe bereits verschiedene Abschlüsse, wie zum Beispiel den Ausbildernachweis und die kaufmännischen Befähigungen“, sagt er.
Freitag und Sonnabend sitzt der Jungunternehmer für die Meisterprüfung auf der Schulbank und hofft, im nächsten Jahr fertig zu sein. „Ich mache diese Schulungen in Gera-Aga, weil das für mich natürlich näher ist, als zur Handwerkskammer nach Halle zu fahren“, sagt er.
Kfz-Werkstatt in Draschwitz: Sebastian Milde ist auch Mädchen für alles
Sein Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem eigenen kleinen Unternehmen. Doch zu den eigentlichen handwerklichen Tätigkeiten kommt er gar nicht. Denn Rechnungen schreiben und Material bestellen, Telefonate mit Kunden und Versicherungen, Buchhaltung und Büromanagement nehmen die meiste Arbeitszeit in Anspruch. Denn eine Sekretärin gibt es nicht in dem Betrieb.
Und sonnabends bleibt die Firma geschlossen. „Ich habe im vergangenen Jahr nicht nur die Firma übernommen, sondern auch meine Frau geheiratet. Doch für die weitere Familienplanung lassen wir uns noch Zeit“, sagt er. Sie hält mir in vielen Dingen den Rücken frei. Ein gemeinsamer Umzug in die Elsteraue ist aktuell nicht geplant. (mz)