Am laufenden Band mähen und gießen Am laufenden Band mähen und gießen: Heiße Temperaturen halten Gemeindearbeiter auf Trab

Goldschau - René Gasenzer hat mehrere wassergefüllte Gefäße in die Schaufel seines Traktors geladen und steuert sein Gefährt durch den Leinewehweg im Osterfelder Ortsteil Goldschau. So wie an jedem Tag bei den hochsommerlichen Temperaturen. Sein Ziel ist die Luthereiche, die dringend Wasser braucht.
„Es ist mal etwas anderes und ich kann größtenteils selbstständig arbeiten“
Der 40-Jährige gehört seit Jahresbeginn zum Bauhof der Kleinstadt. Weil der Gemeindearbeiter von Goldschau in Rente ging, wurde ein neuer Handwerker gesucht, dessen Haupteinsatzort schon der kleine Ortsteil ist, der aber trotzdem ganz flexibel auch in den anderen Ortsteilen sowie in der Kernstadt -, je nachdem, wo Bedarf besteht - eingesetzt werden kann. 18 Bewerber meldeten sich dabei auf die Stellenausschreibung der Stadt, die sich letztlich für den gelernten Holzmechaniker entschied.
Der Vater eines zehnjährigen Jungen lebt im Ort, kennt sich hier aus. Er engagiert sich im Heimatverein und in der örtlichen Feuerwehr, letzteres war sogar Bedingung für die Neueinstellung, denn der Erhalt der kleinen Wehr und des Brandschutzes im Dorf, aber vor allem eine Einsatzbereitschaft für den Brandschutz auch tagsüber, war den Verantwortlichen der Stadt wichtig. „Die Arbeit als Gemeindearbeiter gefällt mir. Es ist mal etwas anderes und ich kann größtenteils selbstständig arbeiten“, sagt der Goldschauer, der vorher für ein großes Möbelhaus Küchen eingebaut hat.
Heiße Temperaturen: Am laufenden Band mähen und gießen
Wie gut sich René Gasenzer mit Holz auskennt, konnte er schon gleich im Frühjahr in Osterfeld unter Beweis stellen. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des städtischen Naturbades auf die neue Saison, taten sich auch am Holzsteg rund um das Becken Schäden auf, die beseitigt werden mussten. Gasenzer baute tatkräftig am neuen Steg mit, sodass die Badegäste nun wieder sicher über die Planken marschieren können.
Derzeit stehen in den Ortsteilen allerdings vor allem Grünarbeiten an. Bei den Temperaturen kann man fast zuschauen wie das Gras wächst. Und so muss am laufenden Band gemäht werden oder gegossen, denn gerade die Grünanlage am Osterfelder Obermarkt, die Blumenbeete im Hain, die kommunalen Friedhöfe sowie die Luthereiche verlangen derzeit reichlich Wasser.
Luthereiche trotz Wässerns Hitzesommer 2018 nicht überlebt
Gerade für die Luthereiche ist es bereits der zweite Versuch. Denn im Frühjahr vergangenen Jahres war in Goldschau in Zusammenarbeit von Stadt und örtlicher Kirchgemeinde zu Ehren des Reformationsjubiläums ein Jahr zuvor feierlich ein entsprechender Baum gepflanzt worden.
Doch die Eiche hatte trotz regelmäßigen Wässerns den Hitzesommer 2018 nicht überlebt, so dass in diesem Frühjahr ein neuer Baum gesetzt wurde. „Diesmal scheint der Baum ordentlich angewachsen zu sein. Das Grün sieht gut aus“, sagt René Gasenzer. (mz)