Bildung für Sachsen-Anhalt Bildung für Sachsen-Anhalt: CDU-Fraktionschef Schröder: "So viele Förderschulen wie möglich"
Magdeburg - Für André Schröder ist die Sache klar. In puncto Bildung heißt es für Sachsen-Anhalt: weiter so. „Kurz vor der Landtagswahl beantwortet uns die Schulstudie eine Frage ganz deutlich“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende am Montag. „Die Leute sagen ,Nein’ zur Gemeinschaftsschule.“ Stattdessen, so Schröder, liefere die Studie den Auftrag, das „bestehende System zu verbessern, ohne neue Strukturdebatten“.
Kein Grund also für einen Schulsystemumbau in Sachsen-Anhalt - laut Schröder sprechen 56 Prozent der Befragten, die sich bundesweit zufrieden über das bestehende System äußerten, eine klare Sprache. Allerdings - in Sachsen-Anhalt ist der Zuspruch mit 37 Prozent deutlich sparsamer. Und aus dem linken politischen Lager im Land gibt es Gegenentwürfe zum Bestandsmodell: Seit Jahren macht sich die Fraktion der Linken für die Gemeinschaftsschule stark, die ein gemeinsames Lernen bis zur achten Klasse vorsieht, anstatt einer Trennung nach der vierten Stufe. Die „Schule der Zukunft“ verspricht Birke Bull, bildungspolitische Sprecherin der Linken im Landtag. Schröders CDU lehnt ab.
„Das ist ein Denkzettel“
Der Christdemokrat verwies mit Blick auf die augenscheinliche Unzufriedenheit im Land auf zwei Dinge: Rund 60 Befragte in Sachsen-Anhalt seien keine repräsentative Zahl. Und zudem schneiden alle ostdeutschen Bundesländer unterdurchschnittlich ab. Selbst Sachsen, das mit 52 Prozent den besten Zufriedenheitswert unter den neuen Ländern erreicht, bleibt unter dem Bundesschnitt. Von Seiten des Kultusministerium hieß es gestern, aufgrund der dünnen Datenbasis für das Land wolle man aus den Ergebnissen keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen.
Und Schröder? Der Fraktionschef läuft sich kurz vor der Landtagswahl für das Amt des Kultusministers warm, verteilt Lob und fordert behutsame Reformschritte im Land. Etwa in puncto Vorbildung der Schüler, die auf eine berufsbildende Schule wechseln. Laut Studie kritisieren 44 Prozent der Befragten, dass den Jugendlichen das Vorwissen fehle. „Das ist ein Denkzettel“, sagte Schröder. Dort müsse künftig mehr getan werden. „Wir müssen aufpassen, dass die Förderschulen nicht zu Resteschulen werden.“ Das sagte er auch mit Blick auf die Branchen im Land, die nach Fachkräften suchen. „Es ist keinesfalls so, dass wir zu viele Abiturienten haben“, so Schröder. „Aber dort, wo Fachkräfte gebraucht werden, wird nicht immer ein Hochschulabschluss benötigt.“
„So viel Inklusion wie nötig“
In puncto Inklusion und Lernen mit Behinderung hat das Land laut Studie Nachholbedarf. Nur 26 Prozent der befragten Sachsen-Anhalter konnten demnach den Begriff einordnen, der Bundesschnitt lag bei 49 Prozent. Die Position der Christdemokraten ist klar: „Wir wollen so viel Inklusion wie nötig und so viele Förderschulen wie möglich“, sagte Fraktionschef Schröder am Montag. (mz)