Historische Bierdeckel aus dem Osten Bierdeckel aus der DDR: Brauereien aus Ostdeutschland

Halle (Saale) - Silvio Hoffmann hat ein ungewöhnliches Hobby: Der gebürtige Bautzner sammelt Bierdeckel aus der ehemaligen DDR und den Vorgängern der ostdeutschen Brauereien. „1986 bin ich vom Kronkorkensammeln zum Bierdeckelsammeln gekommen“, erinnert er sich.
Zunächst sammelte er Bierdeckel aus der ganzen Welt. Als die Sammlung auf 25.000 Stück angewachsen war, musste er sich aus Platzmangel von den Stücken trennen - und entschied sich 1990 auf die Spezialisierung für ostdeutsche Bierdeckel. Auf seiner Internetseite präsentiert er einige der schönsten Stücke.
„Ich will durch die Sammlung auch meine Heimatverbundenheit zeigen“, erzählt Silvio Hoffmann. Auf Flohmärkten, bei Ebay und durch Tauschkontakte oder Tauschtreffen findet er neue Deckel. Inzwischen wohnt er in der Nähe von Braunschweig rund 4.000 verschiedene Bierdeckel aus den Jahren 1900 bis 1990 vom Gebiet der ehemaligen DDR.
Zu den seltensten Bierdeckeln in seiner Sammlung gehören auch Serien aus Halle aus den 1930er Jahren mit verschiedenen Motiven. Auch Propaganda-Bierdeckel für den 1.Weltkrieg oder besonders schön gestaltete Exemplare aus den 1920er Jahren gehören zu seinen Lieblingsstücken.
DDR-Bierdeckel unterscheiden sich zu West-Bierdeckeln
Auch wenn einige Bierdeckel für westdeutsche Brauereien ebenfalls in der DDR produziert worden, gibt es deutliche Unterschiede, erklärt Hoffmann. „Die Bierdeckel aus der DDR unterschieden sich im Gegensatz zu den Deckeln aus dem Westen am Material. Die Pappe war grobkörniger und manchmal mit kleinen Holzteilchen durchzogen.“
Die Deckel für den Westexport wurden dann mit besserer Pappe ausgestattet. Bierdeckeldruckereien waren laut dem Sammler zum Beispiel in Glashütte und Großschirma bei Dresden.
Aktuelle Neuheiten aus Ostdeutschland sammelt Silvio Hoffmann nicht. Mit einer Ausnahme: Bierdeckel aus seiner Heimatstadt Bautzen. „Die neuen Deckel sind mir einfach nicht mehr künstlerisch interessant.“ (mz)