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Betriebskosten Betriebskosten: Starker Beratungsandrang beim Mieterbund

06.02.2005, 14:41

Halle/dpa. - «Etliche Mieter sind wegen gestiegener Energiepreise verunsichert, obdie Betriebskostenabrechnung auch wirklich stimmt», sagte sie.

Die Beratung der Mieter sei sehr aufwändig. Es müsse genauestensgeprüft werden, ob die Kosten zum Beispiel für Energie, Wärme,Wasser/Abwasser und die Müllentsorgung ordnungsgemäß vom Vermieterkorrekt ausgewiesen sind. Die Rechtsberater in den örtlichenMietervereinen von Stendal bis Zeitz hätten derzeit damit «alle Händevoll zu tun», sagte Schultz. Im Landesverband Sachsen-Anhalt sind denAngaben zufolge derzeit rund 30 000 Mieterhaushalte organisiert.Allein im Mieterverein Halle gibt es jährlich rund 7000 Beratungen.

Während die Betriebskostenabrechnung seit jeher für Zündstoffzwischen Vermieter und Mieter sorge, seien die Mieten in Sachsen-Anhalt «relativ stabil» und entsprächen in der Regel dem jeweiligenMieten-Niveau der Kommune. «Die Auswirkungen der ArbeitsmarktreformHartz IV sind aber auch am Wohnungsmarkt zu spüren», sagte JuristinSchultz. Es gebe zwar keine Kündigungswelle von Mietwohnungen, eszeichne sich aber ein Trend weg von Großwohnungen mit über 100Quadratmetern zu kleineren Wohnungen ab.

«Etliche Menschen treffen bei einem geplanten Umzug bereits jetztvon sich aus Vorsorge und sagen sich, ehe ich womöglich die Miete fürdie große Wohnung nicht mehr bezahlen kann, schaue ich mich liebergleich nach einer kleineren Wohnung um», machte die Expertin ihreErfahrungen aus der Beratungstätigkeit bei Mietverträgen deutlich.Das Angebot an Mietwohnungen sei in Sachsen-Anhalt angesichts derdemographischen Entwicklung und einem 20-prozentigem Leerstand nachwie vor groß. Die befürchtete Umzugswelle wegen Hartz IV, wonachEmpfängern von Arbeitslosengeld II (ALG II) angemessener Wohnraumzusteht, sei bislang ausgeblieben.