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Behinderte Menschen Behinderte Menschen: Im Rollstuhl ist vieles unerreichbar

16.02.2003, 17:03
Die Studentin Ingrid Fehlauer steht mit ihrem Rollstuhl in Magdeburg vor einem Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn. (Archivfoto: dpa)
Die Studentin Ingrid Fehlauer steht mit ihrem Rollstuhl in Magdeburg vor einem Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn. (Archivfoto: dpa) dpa

Magdeburg/dpa. - Warten auf dem Fußweg vor dem Amt - bei fünf Grad unter Null. Warten, bis die Behörden-Mitarbeiter die Papiere bearbeitet haben. Diese Situation kennt Ingrid Fehlauer nur zu gut: Für die 36-jährige Rollstuhlfahrerin aus Magdeburg sind manche Ämter uneinnehmbare Festungen, weshalb sie Unterlagen beim Pförtner abgeben und dann im Freien deren Bearbeitung harren muss. Treppenstufen, zugeparkte Absenkungen und fehlende Niederflurstraßenbahnen machen selbst einfachste Wege zur Tortur. Dabei ist das Schicksal der Wahl-Magdeburgerin kein Einzelfall: Etwa jeder fünfzehnte Einwohner von Sachsen-Anhalt ist schwerbehindert, die meisten sind gehbehindert.

Bauliche Mängel gibt es nicht nur an alten Häusern. "Selbst an neuen Hochschulgebäuden werden Treppen zu Rollstuhl-Barrieren", berichtet die Doktorandin, die an der Martin-Luther-Universität in Halle sowie an der Magdeburger Fachhochschule studiert. Zudem haben die Rollstuhlfahrer immer wieder unter der Ignoranz anderer Zeitgenossen zu leiden: "Da sind Rolli-Rampen mit Fahrrädern zugestellt oder Absenkungen der Bordsteine zugeparkt", klagt Fehlauer.